Kein Grund zum Jubeln

von Tiere - Kein Grund zum Jubeln © Bild: News/Ian Ehm

Vergangene Woche ging in Genf die internationale Konferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) zu Ende. CITES regelt den Handel mit bedrohten Tier-und Pflanzenarten. Ein Etappensieg ist beim Schutz von Elefanten zu verbuchen. Künftig - wann, ist nicht bekannt - dürfen Simbabwe, Botswana, Namibia und Südafrika frei lebende afrikanischen Elefanten nicht mehr exportieren und an Zoos und Zirkusse verkaufen. Weiters sollen 140 bedrohte Tier-und Pflanzenarten besser geschützt werden.

Grund zum Jubeln gibt es für Tierschützer aber keinen. Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte des WWF, fordert schärfere Maßnahmen gegen den Handel mit Wildtieren. Eine der stark betroffenen Arten ist der Tiger. 3.890 Exemplare dieser Raubkatzenart leben noch in der Wildnis, 8.000 leiden in asiatischen Ländern in Gefangenschaft. Tiger werden dort unter qualvollen Bedingungen gezüchtet. Jene, die nicht für die Erzeugung von Produkten getötet werden, sind zum Verkauf bestimmt. Köhncke fordert die sofortige Schließung dieser Zuchtanstalten und das Ende des Handels mit Tigerprodukten.


Doch auch in Europa wird illegal mit diesen edlen Raubkatzen Handel getrieben. 8.278 Tigerderivate wurden in der EU zwischen 1999 und 2017 sichergestellt, wie Kieran Harkin, Leiter der internationalen Wildtierkampagnen von Vier Pfoten recherchierte. Der Handel mit Tigern soll demnächst auch in Europa verboten werden. Das wurde in Genf beschlossen. Wann es aber so weit sein wird, ist nicht bekannt. Der nächste Schritt wäre die Schließung von Privatzoos, die Wildtiere nicht artgerecht halten können. Artenschutz kennt keine Grenzen.

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