Das Ende der Pelzmode

von Tierschutz - Das Ende der Pelzmode © Bild: News/Ian Ehm

Damen in Tierfellen inspirierten über die Jahrhunderte Künstler und Schriftsteller. Jetzt, im 21. Jahrhundert, aber hat die "Venus im Pelz" in der Modewelt endlich ausgedient. Denn Chanel, eines der traditionsreichsten und bedeutendsten Modehäuser der Welt, gab vor Kurzem bekannt, dass es künftig auf Pelze verzichtet, ebenso auf die Häute exotischer Tiere wie Krokodile, Echsen und Schlangen. Nur noch Leder, das aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie gewonnen wird, soll künftig verwendet werden.

Derzeit müssen weltweit 100 Millionen Nerze, Füchse, Zobel und andere Vertreter der natürlichen Pelzträger ihre kurzen Leben lassen. Dass die bedauernswerten Kreaturen unter qualvollen Bedingungen in Zuchtfarmen gehalten und dann getötet werden, ist denen, die sich in natürliche Stoffe zu hüllen wünschen, meist egal. Manche lehnen - ein Zynismus - Alternativen wie Kunstpelze gar aus Umweltschutzgründen ab.

Wer jedoch glaubt, dass er einen wesentlichen Beitrag zum Schutz des Klimas leistet, wenn er sich mit dem Fell eines Tieres vor Kälte schützt, statt einen nahezu unzerstörbaren Kunstpelz überzuziehen, der irrt gewaltig. Denn die Pelzindustrie schadet Mensch und Natur viel mehr als die Erzeugung von Kunstpelzen. Recherchen der Tierschutzorganisation Vier Pfoten belegen: Die Zucht von Wildtieren auf Pelzfarmen ist nicht nur enorm energieaufwendig, sondern verunreinigt auch durch die Fäkalien Tausender Farmtiere Böden und Grundwasser. Nicht genug damit, wird meist nicht beachtet, dass jedes Stück Pelz - auch jeder einzelne Fellbesatz auf Jacken und Mänteln - mit Formaldehyd und anderen Giftstoffen bearbeitet werden muss. Das kann bei Menschen Allergien, Krebs und Störungen des Hormonhaushaltes hervorrufen.

© iStockphoto.com Nur Tiere haben ein Recht auf echten Pelz

Wer sichergehen will, dass er beim Kauf seiner Überbekleidung kein echtes Tierfell ersteht, kann ganz einfach selbst testen: Sind die Härchen in ein Gewebe verarbeitet, sollte man davon ausgehen können, dass sie von keinem Tier stammen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Vier Pfoten (www.vier-pfoten.at).

Der Verzicht auf Pelz ist aber nicht genug. Auch mit dem Erwerb von Strickwaren kann man zum Unterstützer von Tierquälereien werden. Ein Beispiel sind Angora-Pullover: Für den Wollgewinn werden sensible Kaninchen auf grausamste Weise gerupft.

Wollen Sie zu den "Ewiggestrigen" zählen oder werden Sie schon in diesem Winter darauf achten, womit Sie sich vor der Kälte schützen?

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