Tierschutz: Dokumentation des Grauens

von Tierschutz: Dokumentation des Grauens © Bild: News/Ian Ehm

Bereits vor dem Sommer sollten die Forderungen des österreichischen Tierschutzvolksbegehrens im Parlament diskutiert werden. Nicht zum ersten Mal wurde an dieser Stelle auf die Dringlichkeit hingewiesen. Noch immer ist nichts geschehen. Zehn Jahre habe es gedauert, bis die Forderungen des ersten Tierschutzvolksbegehren aus dem Jahr 1996 umgesetzt worden seien, erklärt Sebastian Bohrn Mena, der im vergangenen Jahr über 400.000 Stimmen für den Tierschutz sammelte. Er werde nicht so lange warten. Denn die Zeit sei knapp. Dass die Produktion von Billigfleisch unfassbares Leid für Schweine und Rinder schafft, weiß jedes Volksschulkind. Das muss gestoppt werden.

Aber auch die Menschen müssen die Konsequenzen tragen. Massentierhaltungen sind die größte Gefahr für vorbildlich geführte kleinbäuerliche Betriebe. Landwirte, für die das Wohl ihrer Tiere Priorität hat, die auf ordentliche Haltung achten, werden von der EU weniger gefördert als große Betriebe. Das muss sich ändern.

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Bohrn Mena will mit einer "Dokumentationsstelle Massentierhaltung" - so nennt er sein Projekt - Missstände in der Tierhaltung aufzeigen. Ein Team soll erheben, wie in Österreich landwirtschaftlich genutzte Tiere gehalten werden. Egal, ob es um Vollspaltboden in Schweineställen geht oder um grausame Transporte von Milchkälbern in Drittländer. Landwirtschaft soll in Daten dokumentiert werden.

Das Ziel der Unternehmung ist der Ausstieg aus der Massentierhaltung. Anfang nächsten Jahres soll die Arbeit aufgenommen werden.

Übrigens: Dringend notwendig ist eine umfassende, genaue Kennzeichnung von Lebensmitteln. Jeder Konsument soll erfahren, wo das Fleisch, das im Supermarkt oft zu Diskontpreisen angeboten wird, herkommt und unter welchen Bedingungen es produziert wurde. Allein das könnte ein Umdenken auslösen.

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