Achtung beim Einkauf

von Tierschutz - Achtung beim Einkauf © Bild: News/Ian Ehm

Mehr als 700.000 Nerze und 110.000 Füchse müssen alljährlich in Norwegens Pelztierzuchten ihr Leben lassen. Nach wenigen, aber qualvollen Jahren in Gefangenschaft werden die Felle der bedauernswerten Kreaturen zu Mänteln und Jacken verarbeitet. Damit ist bald Schluss.

Erna Solberg, Chefin der vor Kurzem angelobten Regierung im Land der Fjorde, hat per Gesetz beschlossen, alle Pelztierfarmen bis zum Jahr 2025 aufzulösen. Ob Solberg damit ein Wahlversprechen einlöste oder gar selbst tierschützerische Absichten hegt, ist den Tieren sicher egal. Möglicherweise aber will die Dame Modebewusstsein demonstrieren, indem sie dem Beispiel führender Designer - Armani oder Gucci - folgt, die Pelze zum Tabu erklärten.

Den mehr als fünf Millionen Nerzen und Füchsen, die getötet werden, bis der letzte Käfig geöffnet ist, hilft das nichts.

Dass Norwegen als Pelzproduzent ohnehin abgemeldet ist, zeigen die kolportierten Verkaufszahlen. Während Ende der Dreißigerjahre der hohe Norden die Dominanz unter den Pelzlieferanten der Welt innehatte, kommen heute die meisten Felle aus China.

Unter welchen Bedingungen Hunde, Katzen, Waschbären, Nerze und Füchse als Pelzlieferanten gehalten werden, haben internationale Tierschutzorganisationen wie Peta (People for ethical Treatment of Animals) ausführlich dokumentiert.

Was aber jeder Tierschützer tun kann, ist aufmerksam einkaufen. Es ist nicht genug, wenn man nur auf echten Pelz verzichtet. Kunstpelze herzustellen, ist teuer. Daher werden, ein Triumph des Zynismus, oft echte Pelze als Imitate ausgegeben.

Auch wer glaubt, dass er beim Kauf von simplen Wollpullovern und anderen Strickwaren kein Tierleid unterstützt, irrt. Je höher die Preise, desto höher das Risiko, dass für die Erzeugung mancher Bekleidung Grausames geschehen ist. Wollarten wie Angora, Alpaka, Kaschmir, Merino und Mohair sind mit größter Vorsicht zu erwerben. Angora stammt von einer sensiblen Kaninchenrasse, die vor allem in China gezüchtet wird. Zur Wollgewinnung werden die zarten Wesen gerupft. Die anderen Wollarten stammen von Schafen, Ziegen und Kamelen, deren Aufzucht oft nicht zu überprüfen ist. Besonders betroffen sind Merino-Schafe in Australien. Qualvolle Zucht und Schur sind dort gang und gäbe.

Die Abschaffung der Pelztierfarmen ist nicht genug.

Information:
furfreealliance.com
www.peta.de

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