Wildschweine:
Keine Angreifer

Was, wenn man tatsächlich in freier Natur einem Wildschwein gegenübersteht?

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Tiere - Wildschweine:
Keine Angreifer

Die Nachricht von angeblich gefährlichen Wildschweinen im Lainzer Tiergarten polarisiert Tierfreunde und Spaziergänger. Ein Jogger gab an, dass er von einer Herde von Wildschweinen in den Abendstunden verfolgt worden war. Nur durch die Flucht auf einen Baum habe sich der Mann vor dem Borstenvieh retten können, das angeblich auf ihn zustürmte und ihn attackierte.

News fragte bei Andreas Januskovecz, Forstdirektor der Stadt Wien, nach, wie gefährlich diese Tiere tatsächlich sind. Der schließt eine Attacke jedoch aus. Denn Wildschweine seien von Natur aus keine Angreifer. "Wir nehmen an, dass dieser Mann die vorgegebenen Wege verlassen hat", sagt Januskovecz. Das aber ist zum Schutz von Mensch und Tier im Lainzer Tiergarten verboten. "Wer sich von den Wegen entfernt, stellt für die Tiere eine Gefahr dar", erklärt Januskovecz. Denn Wildschweine werden bejagt. Geschähe das nicht, würde der Bestand innerhalb weniger Jahre auf Zigtausend anwachsen.

Was aber, wenn man tatsächlich in freier Natur einem solchen Tier gegenübersteht? "Ruhe bewahren und langsam zurückweichen", rät der Forstdirektor. Dabei sollte man das Tier aber stets im Auge behalten, damit man sieht, wie es reagiert. Es fühlt sich durch die Blicke des Menschen nicht bedroht, da Wildschweine schlecht sehen. Sollte sich ein Vertreter der Sus scrofa einmal in den Garten verirren und nicht mehr selbst herausfinden, ist zunächst der Hund in Sicherheit zu bringen. Selbst sollte man sich dem Tier auf keinen Fall nähern. Einzig die Wiener Wildtierrettung (Tel.: 01/4000-49090) kann helfen. Der beste Schutz gegen diese Eindringlinge aber ist ein dichter Zaun.

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