Regenwald: Ihr Haus brennt

Das Foto des Ameisenbären, der bei einem Brand in Brasliens Regenwäldern sein Augenlicht verlor, ist nicht neu. Es stammt vom renommierten Naturfotografen Araquem Alcantara. Aufgenommen wurde es bereits bei einem Brand im Jahr 2005. Doch das Abbild dieser gequälten Kreatur wurde Sinnbild für die Zerstörung der Regenwälder. Brandrodung sei in Brasilien Tradition, erklärt Martina Stephany von "Vier Pfoten".

von Tiere - Regenwald: Ihr Haus brennt © Bild: News/Ian Ehm

Doch während in Zeiten der Erderwärmung die Zerstörung der sogenannten "Lunge der Welt" aus Sorge um das Klima beklagt wird, wird meist übersehen, dass die akut Leidenden die Tiere des Regenwaldes sind. Wer nicht schnell genug ist, um vor dem Feuer zu fliehen, verliert nicht nur sein Haus, sondern auch sein Leben. Man kann die Zahl der betroffenen Faultiere, Ameisenbären, aber auch Frösche und anderer Kleintiere gar nicht hoch genug schätzen.

Europas Nachfrage nach billigen Agrarprodukten aus Südamerika habe den Bedarf an Flächen für Rinderhaltung, aber auch für Soja-Monokultur gesteigert, sagt Jens Karg von Greenpeace. "Österreich importiert Jahr für Jahr ca. 500.000 Tonnen Soja, davon über 350.000 Tonnen gentechnisch verändert. Diese landen dann als Futter beispielsweise auch im AMA-Gütesiegel-Schwein", sagt Karg.

Dem jüngsten Bericht des Weltklimarats zufolge gibt es jedoch eine Lösung: "Wir müssen unser Lebensmittelsystem umstellen und deutlich weniger Fleisch konsumieren, wenn wir die Klimaerhitzung auf ein noch erträgliches Maß begrenzen wollen." Weniger Fleisch, und das vom Bio-Bauern. Unglaublich, aber wahr: Das könnte so manchem Regenwaldbewohner das Leben retten.

Was meinen Sie? Haben Sie eine Frage an unsere Experten? Schreiben Sie mir bitte: zobl.susanne@news.at