Thiem nun doch im Davis-
Cup-Team gegen Weißrussland

Niederösterreicher will vor Heimpublikum "unbedingt spielen"

Österreichs Tennis-Davis-Cup-Team kann im Erstrunden-Länderkampf der Europa/Afrika-Zone I in St. Pölten nun doch auf Dominic Thiem setzen. Der Niederösterreicher kündigte am Dienstagabend sein Antreten gegen Weißrussland via Facebook an.

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Tennis - Thiem nun doch im Davis-
Cup-Team gegen Weißrussland

"Wir haben heute beim Training gesehen, dass ich fit und frisch genug bin, um am Wochenende Daviscup gegen Weißrussland spielen zu können. Günter (Anm.: Coach Bresnik) hat zwar seine Bedenken, die kann ich auch verstehen, aber ich wollte unbedingt spielen, vor allem, weil ich mich endlich auch einmal meinen Fans in Niederösterreich zeigen möchte. Ich hoffe, ihr unterstützt unser Team am Freitag und Samstag, und ich freue mich auf ein volles Haus und echte Davis-Cup-Atmosphäre in St. Pölten", schrieb Thiem auf Facebook.

Erst vor einer Woche hatte Bresnik den österreichischen Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek gebeten, auf Thiem zu verzichten, damit dieser nach seiner Krankheit zu Jahresbeginn und den Strapazen bei den Australian Open mehr Regenerationszeit habe. Nun entschloss sich die Nummer sechs der Weltrangliste doch noch zu einer Teilnahme.

Dadurch steht eine Änderung im ÖTV-Kader an. Da neben Thiem auch Gerald Melzer im Einzel sowie Oliver Marach/Philipp Oswald im Doppel gesetzt sind, muss entweder Dennis Novak oder Sebastian Ofner das österreichische Aufgebot verlassen.

5. Anlauf auf Weltgruppen-Rückkehr

Nach vier Jahren in der Europa/Afrika-Zone in Folge nimmt Österreichs Davis-Cup-Team am Freitag und Samstag in Sankt Pölten den nächsten Anlauf auf den Aufstieg in die Weltgruppe. Dafür müsste die ÖTV-Equipe heuer insgesamt drei Länderkämpfe gewinnen. Neben einem Sieg gegen Weißrussland wäre dann ein Erfolg am 6./7. April in Russland sowie am 14./15. September im Play-off gefragt.

Ihren bisher letzten Weltgruppen-Auftritt hatten die Österreicher 2013. Nach einem 1:3 in Kasachstan ging es durch ein 0:5 in den Niederlanden eine Etage tiefer. Danach herrschte zweimal (2015, 2016) nach einem Auftaktsieg Hoffnung, zweimal (2014, 2017) war der Traum vom Aufstieg schon nach dem ersten Länderkampf vorbei. Im Vorjahr ging es auch gegen Weißrussland los, jedoch erst eine Runde später. Nach einem 1:3 in Minsk wurde mit einem 4:1 in Rumänien die Klasse gehalten.

Sollte die Truppe von Stefan Koubek mit einem Heimsieg gegen Weißrussland und einem Erfolg in Russland in ein Entscheidungsduell um den Aufstieg kommen, wäre es die erste Teilnahme an einem Weltgruppen-Play-off seit 2010, als mit einem 3:2-Erfolg in Israel der Aufstieg gelang. Es folgten drei Jahre in der Weltgruppe, mit dem Höhepunkt des Viertelfinales 2012 in Spanien. Die Gastgeber vereitelten mit einem 4:1-Sieg das zweite ÖTV-Halbfinale nach 1990 (2:3 in Wien gegen die USA).

Von den neun in den Top Ten der Einzel-Weltrangliste vertretenen Nationen haben dieses Jahr außer Österreich (Dominic Thiem) übrigens auch Bulgarien (Grigor Dimitrow) und Argentinien (Juan Martin del Potro) nicht Weltgruppenstatus. Während sich die Argentinier nach dem vorjährigen Abstieg in der Amerika-Zone topgesetzt um den sofortigen Wiederaufstieg bemühen, sind die Bulgaren nur in der Europa/Afrika-Zone III zu finden. Hier geht es im April in Plowdiw aber mit Heimvorteil um den Aufstieg.

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