Das schildern Textilarbeiter,
die für Ivanka Trump arbeiten

Arbeiter in der indonesischen Fabrik beschweren sich über Arbeitsbedingungen

"America first" propagiert Papa Donald Trump am laufenden Band. Seine Tochter Ivanka Trump lässt derweil für ihr Modelabel in Indonesien produzieren - unter (den dort üblichen) teils unerträglichen Arbeitsbedingungen. Textilarbeiter haben nun geschildert, wie ihr Arbeitsalltag aussieht.

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Aufgedeckt - Das schildern Textilarbeiter,
die für Ivanka Trump arbeiten

Die britische Zeitung "The Guardian" hat mit mehr als einem Dutzend Textilarbeitern in der Fabrik in Subang, wo Mode für das Label der 35-jährigen Präsidententochter hergestellt wird, gesprochen. Sie erzählen von "Armutslöhnen", Beschimpfungen und hohen Produktionszielen. Einige von ihnen können aufgrund der Niedriglöhne nicht mit ihren Kindern zusammenleben. Wer mit der Gewerkschaft sympathisiert, der wird bedroht. Laut Arbeitern zahlt die Fabrik einen der niedrigsten Mindestlöhne in ganz Asien.

Verschwundene Arbeitsrechtsaktivisten

Die Beschwerden der Arbeiter wurden nur rund eine Woche nach dem Vorfall in zwei chinesischen Fabriken bekannt, die für die 35-Jährige Schuhe herstellen. Dort sind zwei Arbeitsrechtsaktivisten der Organisation China Labor Watch (CLW) verschwunden, als sie undercover möglichen Missständen in den Fabriken nachgehen wollten. Ein dritter Aktivist wurde festgenommen.

Laut Organisation sollen etliche Gesetzesübertretung begangen worden sein, wie beispielsweise Löhne unter dem erlaubten Mindestgehalt, Arbeiter, die von ihren Vorgesetzten wüst beschimpft werden und Verstöße gegen Frauenrechte.

Arbeiterinnen erzählen ...

Ähnliche Beschwerden haben auch die indonesischen Arbeiter der PT Buma Fabrik vorgebracht, wie "The Guardian" berichtet. Die Arbeiterin Alia erzählte, dass ihre Kinder mehrere Fahrstunden entfernt bei der Großmutter leben. Der Lohn reiche gerade dafür, dass sie sich einmal im Monat genug Benzin für das Motorrad leisten könne, um ihre Kinder zu sehen. Sie verdient umgerechnet rund 155 Euro im Monat.

Eine andere Arbeiterin schildert, dass ihr Arbeitsvertrag nach nur sieben Monaten wieder aufgelöst wird. So würde sich die Firma Extra-Kosten sparen, denn als Leiharbeiterin hätte sie dann keinen Anspruch auf Abfindung.

Die beiden Arbeiterinnen sind nur ein Beispiel von vielen. Derzeit arbeiten rund 2.759 Arbeiter in der Fabrik, drei Viertel davon sind Frauen. Nur rund 200 der Arbeiter sind in einer Gewerkschaft.

Natürlich ist die Fabrik, die für Ivanka Trump produziert, nicht die einzige in Indonesien mit derartigen Arbeitsbedingungen. Und einige der Arbeiter sind sogar froh - trotz der teils schlimmen Bedingungen - in den Fabriken arbeiten zu können, um ihre Familie zu ernähren. Dennoch werfen die Produktionsstätten kein gutes Licht auf die Präsidententochter. Jedenfalls sind die Textilarbeiterinnen weit von jenem Bild entfernt, dass Ivanka Trump in ihrer aktuellen Initiative "#WomenWhoWork" zeichnet, in der es um moderne arbeitende Frauen geht.