Kitzbühel ist wieder "in"

Traditionsturnier in der Gamsstadt nach kurzem Tief mit kräftigem Lebenszeichen

von Tennisturnier, Kitzbühel, Arena © Bild: GEPA/Osterauer

Was als Alpenländerpokal 1945 begann, führte über Head-Cup und Generali-Open bis zu den Austrian Open. Große Namen wie Thomas Muster (1993), Goran Ivanisevic (CRO, 1994), Pete Sampras (USA, 1992) oder Guillermo Vilas (ARG, 1983) trugen sich in die Siegerlisten ein. Doch 2009 schien nach Diskussionen um die Lizenz und um die Finanzierung, auch durch öffentliche Gelder, Schluss zu sein.

Es wird wieder langfristig geplant

Doch die neue Führung des Kitzbüheler Tennisclubs (KTC) um Präsident Günther und dessen Vize Markus Bodner wollte die Tradition fortführen. 2010 wurde mit einem Budget von 700.000 Euro ein Challenger-Turnier veranstaltet. Seit dem Vertrag mit der amerikanischen Rechte-Agentur Octagon 2011 wird ein ATP-250-Turnier, der "bet-at-home"-Cup, ausgetragen. Das Budget stieg von 1,4 Millionen Euro auf 2 Millionen heuer. Der Vertrag mit Octagon läuft noch bis zum nächsten Jahr.

"Wir wollten uns vorerst nicht langfristig binden, weil es ein großes Risiko war", erläutert Günther. Doch inzwischen wird langfristig geplant, das mit 410.200 Euro dotierte Sandplatzturnier soll langfristig gesichert werden. Der Octagon-Vizepräsident ist derzeit in Kitzbühel und voll des Lobes für das Turnier. Die ersten Verhandlungen sind bereits abgeschlossen. "Wir fliegen dann zu den US Open und werden endgültig verhandeln und einen langfristigen Vertrag abschließen", kündigte Günther an.

Zuschauer kommen wieder

Das Turnier, das in den vergangenen beiden Jahren der Niederländer Robin Haase für sich entschieden hatte, wird inzwischen auch wieder von den Fans sehr gut angenommen. Bereits am Dienstagnachmittag wurden erstmals die Ausverkauft-Schilder ausgehängt, ebenso am Mittwoch. Erstmals seit dem Jahr 2004 musste der obere Rang des Stadions geöffnet werden. Dabei schied mit Philipp Kohlschreiber (GER) das große Aushängeschild des Turniers bereits in der ersten Runde aus.

Turnierdirektor Alexander Antonitsch, der dieses Amt nun das dritte Jahr innehat, erklärt den Kitzbüheler Erfolgslauf: "Wir punkten mit Herzlichkeit und ein Mittendrin-Feeling für die Fans. Da wird kein Spieler durch Security abgeschirmt, im Gegensatz genießen es aber auch die Spieler." So reiste der Spanier Fernando Verdasco, einer der Turnierfavoriten, gar mit seinem Großvater an und Juan Monaco mit acht argentinischen Freunden, um ihnen die Kitzbüheler Bergwelt zu zeigen.

Top-Ten-Spieler soll kommen

Für Antonitsch soll das Kitzbüheler Turnier wachsen, aber nicht rasant, sondern nur "step by step". "Im ersten Jahr als Direktor war ich nervös. Das zweite Jahr war wegen der Terminkollision mit Olympia hart. Aber heuer ist die Stimmung gut. Das Feedback der Fans, der Spieler auch der Sponsoren ist gewaltig", sagte Antonitsch und plant schon für das Jubiläumsjahr 2014: "Ziel muss sein, einen Top-Ten-Spieler zu verpflichten."

ATP-Supervisor Thomas Karlberg, der bereits 1984 in Kitzbühel war, bestätigt den Organisatoren ein höchst professionelles Turnier mit viel "Herzblut" zu organisieren. "Ich war schon ein paar Mal hier, es ist eine sehr gute positive Stimmung, kein Vergleich zu früher. Kitzbühel lebt."

Kommentare