Tauschen statt Kaufen:
Aber wo?

Der Tauschhandel boomt. Hier die besten Adressen für Kleidertauschpartys und Co.

Tauschen ist in. Immer mehr Menschen setzen auf Tausch statt Kauf, ob online oder auf Kleidertauschpartys oder ähnlichem. Zusätzlich zu dem Spaß, den so eine Tauschbörse meistens bringt, lässt sich ein Zeichen gegen Verschwendung und den Konsum-Wahnsinn setzen – und auch Geld sparen. Doch wo sind die besten Adressen, um dies zu tun – und was lässt sich alles tauschen? Hier der Versuch eines Überblicks:

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Partys, Läden, Internet - Tauschen statt Kaufen:
Aber wo?

Kleidertauschpartys

Vor allem Kleidertauschpartys sind derzeit sehr beliebt. Simpel: Man bringt gewaschene Kleidung ohne Löcher und Flecken und darf sich genau so viele Teile wieder mitnehmen, wie man mitgebracht hat. Was übrig bleibt, wird gespendet. Anbieter gibt es mehrere:

Projekt:Garderobe

Das Projekt sieht sich als eine Initiative gegen die Wegwerfkultur. Bis zu sieben Kleidungsstürcke oder Accessoires dürfen mitgebraucht werden – und genau so viele wieder mit nach Hause genommen. Wichtig ist, dass sie in gutem Zustand sind. Einen kleinen Bonus bietet das Projekt an: Eine Werkstatt, in der Dinge mit Hilfe von Profis umgenäht, umdesignt oder bedruckt werden können. Termine und Infos hier.

Topswap

Auch bei dieser Tauschparty gilt das 1:1-Prinzip. „In Zeiten von globaler Überproduktion und Wegwerfgesellschaft wird somit ein Exempel statuiert“, heißt es auf der Facebook-Seite. Die Partys finden in verschiedenen Locations statt, getauscht wird hier vorwiegend Kleidung, aber nicht nur. Auch Magazine, Bücher und Beauty-Produkte dürfen mitgebracht werden. Als kleines Zuckerl gibt es auch meistens Kaffee und Kuchen gegen freie Spende. Nächster Termin ist am 7. April in Wien-Meidling. Eine „Bearbeitungsgebühr“ von mindestens fünf Euro wird hier allerdings fällig. Termine und Infos hier.

Fesch’Markt

Auch die „Fesch’Kleidertauschbörse“ funktioniert ähnlich. Auch hier sind die Voraussetzungen: „Alles, was wirklich noch in gutem, sauberem, gepflegtem Zustand ist, darf mitgebracht werden. Sei bitte fair und bring nur jene Stücke mit, worüber du dich selber auch freuen würdest!“, heißt es auf der Seite. Hier wird allerdings nicht 1:1 in Teilen gerechnet, sondern in Kilo. Für jeden gebrachten Kilo gibt es einen 1-Kilo-Bon. Dafür gibt es wieder ein Kilo Kleidung. Maximal dürfen drei Kilo Kleidung gebracht werden. Auch Bücher, Pflanzen, Spiele und Vinyl können hier getauscht werden, hier gilt allerdings dann das Ein-Teil-für-ein-Teil-Prinzip. Teilnahmegebühr sind 5 Euro. Die Bons sind das ganze Wochenende gültig. Alles was übrig bleibt, wird gespendet. Termine und Infos hier.

SWIP SWAP SWOP für alle

„Der Kleidertausch auf ultra-chic“ betitelt sich die Party am 16. März in der Blechturmgasse. Auch hier muss man 5 Euro Teilnahmegebühr (für jedes weitere Stück 1 Euro) bezahlen. Hier wird Qualität groß geschrieben. In den Pausen gibt es Prosecco, Kuchen und Kaffee. Termin und Infos hier.

Burggasse 24

Eigentlich ist Burggasse 24 ein Second-Hand-Laden, doch dieser veranstaltet ebenfalls hin und wieder Kleidertauschbörsen. Man bringt hier die alte Kleidung mit (Alles außer schmutzige Ware, Unterwäsche und socken) und bekommt dafür nach Gewicht einen Bon, den man wiederum gegen neue Kleidung tauschen kann. Kostenpunkt sind ebenfalls fünf Euro.

Verumteilt Kleidertauschparty

Auch bei dieser Party, die in der schönen Location des Brick-5 im 15. Bezirk stattfindet, gilt das 1:1-Prinzip. Ein Teil für ein Teil. Mitgebracht werden dürfen Kleidung, Sportsachen, Schmuck, Taschen und Accessoires. Davon maximal neun Stück – und diese gewaschen. Dann wird getauscht – und das gratis. Termine und Infos hier.

menschenanziehen

Eine persönlichere und exlusivere Tauschparty ist jene von „menschenanziehen“. Hier bringt jede Frau mit soviel sie möchte (Kleidung, Schuhe, Accessoires) und nacheinander werden die mitgebrachten Stücke vorgestellt. Wer ein vorgestelltes Teil möchte, meldet sich und für die zwei, die es probieren möchten, gibt es „Tanzkarten“. Nach der Vorstellungsrunde wird dann probiert und jede nimmt mit, was sie möchte. Das was übrig bleibt, wird aufgehoben, recycelt oder für karitative Projekte gespendet. Kosten tut der Spaß 18 Euro (inklusive Prosecco) und die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt. Termine, Anmeldung und Infos hier.

Bücher

Offene Bücherschränke gibt es in Wien mehrere. Diese stehen an öffentlichen Stellen und Plätzen und das Prinzip ist einfach: Man kann Bücher hineingeben und andere rausnehmen. Auch wer kein Buch mitbringt, darf sich eines nehmen. Kontrolliert wird der Tauschhandel nicht. Sie sind auch immer geöffnet und es gibt keine Schließzeiten.

Essen

„foodsharing“ nennt sich die Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert. Die Organisation läuft größtenteils die Online-Plattform, auf der „Foodsharer“ auf „Foodsaver“ treffen. Doch die Initiative unterhält auch sogenannte „Fair-Teiler“-Kühlschränke, die in Cafes, Geschäften oder sonstigen öffentlichen Gebäuden stehen. Mitarbeiter von „foodsharing“ sammeln hier Lebensmittel bei Händlern und bringen sie dort hin. Aber auch Privatpersonen dürfen die Kühlschränke befüllen. Nehmen darf jeder daraus.

Sonstiges

Grüne Tauschbox

Die Neubauer Grünen haben eine Tauschbox in der Wiener Kandlgasse installiert, in der jegliche Gegenstände wie Spielzeug, Gewand, Bücher oder auch Staubsauger ihre Besitzer wechseln. Alles was in die Box passt (und nicht kaputt ist!) darf in die Box gegeben und von anderen rausgenommen werden.

Kostnix-Laden

Seit Juni 2005 gibt es bereits den Kostnix-Laden in der Zentagasse im 5. Bezirk und hat an drei Wochentagen geöffnet. Hier kann man ohne Geld „einkaufen“. Man darf alle Dinge mitnehmen, die man braucht – und eben auch alle Dinge hinbringen, die man nicht mehr braucht. Für letzteres gelten jedoch Spielregeln: Es darf nur gebracht werden, was man ohne fremde Hilfe tragen kann (größeres kann aber auf dem schwarzen Brett ausgehängt werden) und die Sachen müssen funktionieren und brauchbar sein. Ausgeschlossen sind ein paar Gegenstände wie Kriegsspielzeug, VHS- und Audiokassetten oder gebrauchte Plastik-Kinderklos.

Tauschkreise selbst gründen

Ebenso liegen regional organisierte Tauschgruppen und –kreise im Trend. Auf www.talenteverbund.at kann man entweder aktiv mitmachen oder sogar selbst Tauschkreise gründen.

Tauschen online

Natürlich gibt es auch online zahlreiche Tauschbörsen bei denen einfach getauscht – teils mittels eigener Tauschwährung – werden kann, wie etwa: