Eisner wird zum Opfer

In der 30. Jubiläumsfolge wird auf Krassnitzer geschossen - und das in Kärnten

„Unvergessen“ wird er bleiben – Harald Krassnitzer in seinem 30. Fall. Erstmals in der mehr als 40-jährigen Geschichte wird in dieser Jubiläumsfolge Kärnten zum „Tatort“. Und zum Opfer wird am Pfingstmontag in Sascha Biglers Austrokrimi-Debüt niemand Geringerer als Kommissar Moritz Eisner selbst.

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  • Tatort Unvergessen aus Kärnten
    Bild 1 von 21 © Bild: ORF/Graf Film/Toni Muhr

    Tatort - Unvergesssen

    Moritz wird in Kärnten mit Schussverletzung am Kopf gefunden.

  • Tatort "Unvergessen" aus Kärnten
    Bild 2 von 21 © Bild: ORF/Graf Film/Toni Muhr

    Tatort - Unvergesssen

    Die Ermittlungen führen zurück in die NS-Vergangenheit.

Erstmals ermittelt Moritz Eisner in Kärnten – und Harald Krassnitzer begab sich während der Drehpausen auch gleich auf die Suche nach seinen Wurzeln. Schließlich stammt sein Großvater aus Kärnten. Eine Reise in die Vergangenheit? „Ja, vor allem in meine Kindheit, denn in Kärnten verbrachte ich die ersten Urlaube mit meinen Eltern, an die ich mich erinnern kann. Wo uns der Onkel vom Bahnhof abgeholt und zu unserem Urlaubsquartier gebracht hat. Und mit uns herumgefahren ist, denn damals hatten wir noch kein eigenes Auto.

Meine Wurzeln sind in Kappel an der Drau, ganz in der Nähe des Gurktales, wo die Krassnitzer-Namensdichte sehr hoch ist. Meinen Großvater habe ich aber leider nie kennengelernt, er ist im Krieg gefallen.“ Und weiter über die Dreharbeiten in Kärnten: „Wir wurden fast ständig auf einen Begrüßungsschnaps oder eine Jause eingeladen. Als wir auf einer Berghütte gedreht und von unserer Vorliebe für Parasolpilze geschwärmt haben, hat uns der Bauer am nächsten Tag einen ganzen Korb voll mitgebracht. Geerntet auf seiner Wiese. Die haben wir uns abends im Hotel zubereiten lassen.“

Spurensuche führt in die NS-Vergangenheit

Die Spurensuche führt das Ermittlerduo bis in die NS-Vergangenheit zurück: „Im Speziellen ging es um das 'Persmanhof'-Massaker. Die erschütternden Details über die Gräueltaten, die damals dort begangen wurden, haben uns alle sehr bewegt! Bis zum Drehbeginn wusste ich von diesen Ereignissen wenig, und natürlich tauchen dann auch Parallelen zu der Geschichte meiner Urgroßmutter auf. Sie ging freiwillig mit ihrem jüdischen Mann ins KZ, weil sie sich nicht von ihm lossagen wollte. Er verstarb und sie überlebte – Gott sei Dank. Leider habe ich sie nie kennengelernt, aber ich darf ihren Namen tragen, Adele!“

Für Regisseur Sascha Bigler „eine Ausnahmesituation“

„Das Angebot, ein Teil der Kult-Reihe 'Tatort' zu werden, kann man nicht ablehnen“, und so zeichnet Sascha Bigler bei „Unvergessen“ erstmals für Buch und Regie verantwortlich (nach Motiven von Bernd Liepold-Mosser). Beeindruckt hat ihn bei den Dreharbeiten besonders Harald Krassnitzer: „Er ist eine Naturgewalt und sehr in der Figur zuhause. Das hat schon eine Art Eigendynamik. Doch ich hatte insofern eine besondere Freiheit, da Moritz Eisner einen Kopfschuss erleidet und in dieser Folge nicht so hundertprozentig auf dem Parkett steht. Das war so ein bisserl eine Ausnahmesituation.“

In weiteren Rollen sind neben Krassnitzer und Neuhauser u. a. Tanja Raunig, Merab Ninidze, Juergen Maurer, Bojana Golenac, Peter Raffalt, Christopher Ammann, Aaron Karl, Peter Mitterrutzner, Hubert Kramar, Stefan Puntigam und Gerhard Liebmann zu sehen.

Blick hinter die Kulissen

Die Dreharbeiten zum Austrokrimi fanden im Herbst 2012 in Kärnten und Wien statt. Und so führte es das rot-weiß-rote Ermittlerduo damals nicht nur nach Klagenfurt, sondern auch nach Bad Eisenkappel / Zelezna Kapla, in die südlichste Marktgemeinde Österreichs. Wie die Bevölkerung die Dreharbeiten erlebt und wie das Filmteam von den Bewohner/innen des Vellachtales empfangen wurde, darüber zeigt der ORF am Sonntag, dem 12. Mai einen Blick hinter die Kulissen in „Österreich-Bild aus dem Landesstudio Kärnten: 'Unvergessen' – ein 'Tatort' aus Kärnten“

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