Kitsch statt Spannung

Leipzig-Episode erwies sich als zu sülzig und konstruiert. Nur Riemann begeisterte.

Gestern Abend flimmerte wieder einmal eine neue „Tatort“-Folge über die Bildschirme. Dieses Mal waren die Leipziger Ermittler Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) im Einsatz und bekamen es mit einer Kinderleiche zu tun. Doch die Episode geriet eher zu Krimi-Kitsch denn zu einem spannenden Krimi.

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Tatort Leipzig © Bild: ORF/ARD/Saxonia Media/Junghans

Eine Kinderleiche wurde an einem verschneiten See gefunden, was gleich doppelt tragisch für die ermittelnden Kommissare Saalfeld und Keppler ist, denn diese waren einst ein Paar, bis ihr gemeinsames Kind starb und zudem war genau dieser See einst ihr Liebesnest. Für emotionale Wirren war also gesorgt. Nach dem Leichenfund wurde auch der Vater mit aufgeschnittenen Pulsadern unweit des Sees gefunden, er konnte aber gerettet werden.

Alles in einer Hand

Bei diesem Tatort mit dem Titel „Die Wahrheit stirbt zuletzt“ kam alles aus einer Hand: Miguel Alexandre führte sowohl Regie, stand hinter der Kamera und schrieb auch das Drehbuch. Was wohl etwas zuviel an Verantwortung für eine einzige Person war. Denn der Fall wirkte arg konstruiert und und trotz der schönen Bilder sehr kitschig, wie „spiegel.de“ urteilte. Auch andere Medien gaben der Episode ein vernichtendes Urteil: Noch bevor fünf Minuten vorüber waren, sei es bereits mit der Geduld der Zuschauer zu Ende gegangen, so lautet eine niederschmetternde Kritik.

Riemann als "Sprachrohr"

Gelobt wurde allerdings überwiegend der Auftritt von Katja Riemann als BKA-Ermittlerin. Sie überzeugte als schnoddrige Frau mit einer E-Zigarette im Mundwinkel, der das Betroffenheitsgesülze der Kollegen Saalfeld und Keppler gehörig auf die Nerven ging. „Unser Sprachrohr sozusagen“, wie „spiegel.de“ niederschmetternd zusammenfasste.

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