Jede Menge Wiener Blut

Grantige, derbe und viel-gelobte Austro-Ausgabe mit Krassnitzer und Neuhauser

Sonntag Abend war wieder einmal TV-Pflicht für alle Krimi-Fans: Der „Tatort“ stand am Programm. Und nicht irgendeiner, sondern ein „Falsch verpackt“ war aber nicht die von Kritikern durchwegs gelobte Folge, sondern die drei nackten, gefrorenen Leichen, um deren Mord-Aufklärung es in diesem sehr blutigen Fall ging.

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    Tatort - "Falsch verpackt"

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    Tatort - "Falsch verpackt"

Aber von Anfang an, das spielte sich im gestrigen Wien-„Tatort“ ab: Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) findet sich zu alt und zu dick und ist deswegen auf Diät und macht Sport. Ergo: Der Ermittler ist grantig. Aushalten muss dies natürlich Bibi Fellner (Adele Neuhauser), die aber selbst mit ihrer Alkoholsucht zu kämpfen hat. Als dann noch drei gefrorene Leichen aus einem Container am Hafen fallen schon richtig: „Das wird kein guter Tag“.

Wiener Blut
In typischer Wiener-Manier fängt „Falsch verpackt“ bereits an, als der Mitarbeiter des Donauhafens eine der drei Leichen entdeckt. Kein Schreckensschrei, kein Entsetzen, sondern ein geraunztes: „Und des passiert in meiner Schicht“, kommt dem Arbeiter über die Lippen. Ein Haufen Scherereien werden erwartet – zu Recht. Denn die drei Toten führen die ermittelnden Kommissare Eisner und Fellner zu einem Fleischgroßhändler und einem Chinarestaurant – der Fall zieht immer größere Kreise. Ein abgetrennter Kopf wird im Kühlschrank gefunden und ein Lebensmittelskandal aufgedeckt.

Fall zieht große Kreise
Der Fall zieht immer größere Kreise in dem auch Menschenhandel eine Rolle zu spielen scheint. Und da der Fisch (bzw. das Huhn) immer am Kopf zu stinken beginnt, führen die Toten das Ermittler-Duo bis zum Chef der Fremdenpolizei (Erwin Steinhauer), der selbst in illegale Machenschaften verstrickt zu sein scheint. Doch gegen einen Ranghöheren zu ermitteln ist wahrlich nicht einfach – schon gar nicht in Österreich, wo Ränge und Titel eine besondere Rolle spielen. Durch dieses ganze Schlamassel müssen sich Eisner und Fellner trotz Grant und Alkoholproblemen durchkämpfen – und ironischerweise ist es gerade ein dubioser Bekannter von Fellner (Simon Schwarz als „Inkasso-Heinzi“), der den entscheidenden Hinweis gibt. Dennoch wird der Fall nicht ganz geklärt und die Drahtzieher bleiben - wieder mal -ungestraft.

Frau am Steuer
Diese Story, vom Drehbuchautor Martin Ambrosch, klingt nach etwas viel und geriet trotz Spannung vielleicht ein wenig zu schwammig. Der Fokus lag erneut etwas zu stark auf den Kommissaren als beim Fall, dennoch gestaltete sich „Falsch verpackt“ um Stufen besser als die letzte Wiener „Tatort“-Folge . Neben „besser“ treffen aber vor allem auch die Attribute „düsterer“, „blutiger“ und „derber“ zu. Überraschend und dadurch bemerkenswert, dass genau bei dieser Folge zum ersten Mal eine Frau, nämlich Sabine Derflinger, am Regiestuhl eines Österreich-„Tatorts“ saß.

Kommentare

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Mies Der größte sch......., der in letzter Zeit gezeigt wurde.Das mit unseren ORF_Gebühren. z.B. einen Kopf im eigenene Kühlschrank aufbewahren. Ich schau mir keinen österreichischen Tatort mehr an.

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Re: Mies naja, so weit ist das nicht her, es gab mal vor jahren einen realen fall da wurde der kopf der mutter des mörders im schaufenster ihres geschäftes drapiert. alles ist möglich, siehe eisgeschäft

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