Zwischen Nutten & Arbeiter-Strich

Im zweiten Fall des Krimis ermittelt Tatort-Cop Peter Faber im Dortmunder-Elendsviertel

Ein Mann sitzt tot, zugekokst und mit offener Hose hinterm Schreibtisch. Eine Zeugin hat Spuren hinterlassen - jetzt wird sie gesucht. Das Revier, in dem bei der neuesten "Tatort"-Folge ermittelt wird, ist das Elendsviertel von Dortmund. Menschen hausen in winzigen Wohnungen, wachsende Kriminalität, Prostitution und Arbeiter-Strich stehen an der Tagesordnung. Im Mittelpunkt des Krimis steht Tatort-Cop Peter Faber, gespielt von Jörg Hartmann - die Rolle des manischen Ruhrgebiets-Bullen nimmt man ihm gerne ab.

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Joerg Hartmann als Tatort-Cop Peter Faber © Bild: ORF/ARD/Willi Weber

Ein Dealer und Zuhälter wird in der Nachbarschaft erschossen. Er galt als rechte Hand des Geschäftsmannes Tarim Abakay. Alles deutet darauf hin, dass sich am Tatort eine Zeugin aufgehalten hat, von der jedoch jede Spur fehlt. Streifenpolizisten versorgen das Team um Peter Faber mit Informationen, welche die Ermittler sowohl ins Prostitutionsmilieu als auch auf den Arbeiterstrich führen. Mit einem dieser Arbeiter soll sich das Opfer vor kurzem gestritten haben. Ging es um die horrenden Mieten für die heruntergekommene Unterkunft, die dessen Boss Tarim Abakay von den Einwanderern kassiert?

Kommissar holt mit dem Baseballschläger aus

Während die anderen Figuren recht blass aussehen, glänzt Peter Faber als Kriminalhautpkommissar in "Mein Revier". Trotzdem wirkte der zweite Fall aus Dortmund teilweise leider überladen bis infantil. Anstrengend kommt Ermittlerin Martina Bönisch (Anna Schudt) rüber. Sie ist ständig schlecht gelaunt. Ihre zwei klingelnden Handys sollen auch dem letzten Zuseher deutlich machen, dass diese Frau unter der Doppelbelastung als Beamtin und Mutter leidet. Dafür nimmt sie sich schon mal eine halbe Stunde Auszeit mit einem Callboy. Nur beim Tod von Fabers Frau gibt es Ungereimtheiten. So wie es scheint, hat der Cop Frau und Tochter bei einem Autounfall verloren. Somit erklären sich auch die Wutausbrüche wenn Peter Faber mit einem Baseballschläger Autos zertrümmert oder einen türkischen Verdächtigen provoziert. Alles in allem gut inszeniert, die Geschichte könnte aber etwas spannender sein.

Am Ende gestand die Ex-Frau des Zuhälters den Mord. Das war immerhin etwas überraschend.

Kommentare

Michael Dantine

Wenn man den Tatort genau verfolgt hätte, hätte man auch gesehen, dass der Faber mit der Autozertrümmerung "erfahren" wollte, ob diese Aktion an den Händen Spuren hinterläßt! Und sie hat hat hat! Daraus ergab sich ein klares Indiz! Sollte man mitgedacht haben!

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