Tajani fordert sechs Milliarden Euro EU-Hilfen für Libyen

EU-Parlamentspräsident für Modell a la Türkei-EU-Deal

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Tajani drängte auch auf langfristige Investitionen in Höhe von bis zu 60 Milliarden Euro in Afrika. "Es genügt nicht, wenige Millionen Euro zur Bekämpfung der Schlepperei auszugeben. Wir müssen einen großen EU-Plan für Afrika entwerfen", so Tajani. Die führenden EU-Länder sollten seiner Ansicht nach wichtige Impulse in diese Richtung geben.

Die Mittel in Höhe von sechs Milliarden Euro könnten auch eine Einigung in dem krisengebeutelten Libyen - zwischen der Regierung von Ministerpräsident Fayez al-Sarraj und dem einflussreichen, abtrünnigen General Khalifa Haftar - fördern, meinte der EU-Parlamentschef. Teile könnten auch dem Niger und Tschad zur Schließung des libyschen Korridors zukommen. Zudem sollten UNO-Einrichtungen für die Versorgung von Flüchtlingen errichtet werden. Verfolgten Flüchtlingen sollte der Zugang nach Europa natürlich gewährt werden.

Tajani sprach sich auch für Informationskampagnen in den Herkunftsländern der Migranten aus, um von Reisen nach Europa abzuraten. "Wer sich in Bewegung setzt, denkt, in Europa das Schlaraffenland zu finden. Dabei droht ihm der Tod in der Wüste oder im Meer. Wenn er es schafft, droht ihm das Sklaventum in den süditalienischen Feldern", so Tajani.

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