Swarovski: Macht. Missgunst. Millionen.

Wie der Clan ein Familienmitglied kaltstellt und daran auch noch verdient

von Swarovski-Werk in Wattens © Bild: KMA/THOMAS BOEHM

Wenn der inzwischen weit verzweigte Tiroler Kristall-Clan der Swarovskis mit einer Tugend in Verbindung gebracht wird, so ist es am ehesten jene des Schweigens. Darum hätten weder Freund noch Feind für möglich gehalten, was diese letzten Jännerwoche stattgefunden hat: Ein Streit unter führenden Familienmitgliedern eskaliert und wird vor einem öffentlichen Gericht ausgetragen.

Starke Konkurrenz

Paul machte sich, wie Strategiepapiere zeigen, schon bald Sorgen, was die Zukunft des florierenden Unternehmens betrifft. Genannt werden der Umsatzrückgang bei den früher so beliebten Kristallfiguren ebenso wie neue Konkurrenz aus Tschechien, Ägypten und China. Vor allem die steigende Qualität der Konkurrenzprodukte brachte Paul Swarovski wohl zu dem Schluss, dass man neue Wege gehen müsse.

Kurzum: Paul wollte den altehrwürdigen Konzern mit Stammsitz in Wattens revolutionieren. Da ihm die Technik-Division unterstellt war, sah er sich in der Pflicht. Allerdings wollte er raus aus Wattens, um den alten Strukturen, der Bürokratie und anderem in Tirol zu entgehen.

Es soll etwa August 2012 gewesen sein, als die final so benannte "Swarovski Energy“ in Wien ihren Betrieb aufgenommen hat.

Brutale Schließung

Bereits im März 2013, wenige Monate nach Aufnahme der Tätigkeit, wird quasi die komplette "Auslöschung“ der "Swarovski Energy“ (SE) festgelegt.

Sturz aus dem Olymp

Am 17. April 2013 beschießt der zwölfköpfige Beirat mit zehn Prostimmen zudem, Paul Swarovski als persönlich haftenden und geschäftsführenden Gesellschafter der D. Swarovski KG abzuberufen und "mit sofortiger Wirkung aus seinem Dienstverhältnis zu entlassen“. Das ist der ultimative Sturz aus dem Swarovski-Olymp.

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Kommentare

gerasser wirds leiten, weil er verarmt ist

Oliver-Berg

Ich wünschen dieser Familie aus arroganten und völlig von der Realität abgehobenen Swarovskis eine erheblich verschärfte Konkurrenz mit deutlich billigeren Preisen (die Konkurrenz aus Asien ist schon nah dran) und das sie das Schicksal der Palmers teilen mögen.

Aha, und das interessiert jetzt wen? Fiona?

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