Leichte SUV-Kost aus Fernost

Der Kia Stonic ist der jüngste Zuwachs in der boomenden Liga der kleinen SUVs. Und dank kecker Form und feiner Fahrleistungen sehr gelungen.

von Motor - Leichte SUV-Kost aus Fernost © Bild: Hersteller

Kia hat schon seit einigen Jahren den Dreh heraus, wie man nicht nur den Mutterkonzern Hyundai, sondern auch die europäische Konkurrenz ärgern kann. Begonnen hat das Ganze mit der Gewährung einer Sieben-Jahres-Garantie, mehr als doppelt so lang wie bei allen anderen Herstellern. Dann kam auch der bayrische Designgroßmeister Peter Schreyer an Bord und damit eine fesche Optik in die Autos der Südkoreaner. Die wurden erst teilweise und dann ganz elektrifiziert. Und jetzt steht der neue Coup der Asiaten an: die Eroberung der so boomenden Klasse der City-SUVs. Ein sehr probates Fahrzeug zum Gelingen dieses Kia-Vorhabens ist der Stonic.

Optisch ist der Etwas-über-vier-Meter- Crossover ziemlich gelungen, was natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Aber die kantige Linienführung, die Rundum-Beplankung und die inzwischen legendäre "Tiger Nose" machen schon einiges her. Ganz besonders dann, wenn man die Lackierung wählt, die auch unser Testwagen trägt, nämlich "Most Yellow". Stimmt schon, mehr Gelb geht wirklich nicht. Aber dafür sind mehr Farbkombinationen als bei allen anderen Kia-Modellen möglich.

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Dass der Stonic auf SUV macht, aber in Wirklich laut strenger Definition keiner ist, weil er über keinen Allradantrieb verfügt, ist klassenüblich. Auch die Konkurrenz von Seat Arona bis Peugeot 2008 hat nur eine angetriebene Achse. Das ist also Trend, genauso wie die Dreizylindrigkeit bei den Benzinmotoren. Was schwer nach Schwachbrüstigkeit und Geräuschbelästigung klingen mag, ist beim Stonic ein quirliges Turbomotörchen mit 120 PS, das mit den doch gut 1,2 Tonnen Lebendgewicht gut zurechtkommt. In der Stadt sowieso, da kann man flott an der Ampel losstarten und dann von einer Fahrspur in die andere twisten. Das liegt an der angenehmen Lenkung und am Sechsganggetriebe, das sich zwar hörbar, aber exakt schalten lässt. Wenn man nicht unbedingt im höchsten Gang Steigungen entern will, geht es auch auf Landstraße und Autobahn ausreichend flott dahin. Das Fahrwerk ist ein bisschen straff, jedoch nicht Bandscheiben marternd ausgelegt, so dass der Stonic auch in flotten Kurven aufrecht bleibt. Und der Motorsound ist keineswegs nervtötend.

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Der Sitzkomfort passt vorne fein, hinten ausreichend, und auch der Kofferraum ist guter Durchschnitt. Bei den Assistenzsystemen lässt sich Kia nicht lumpen: Vom Totwinkelassistenten bis zum Spurwechselwarner ist alles an Bord, das Lenkrad wärmt im Winter sogar klamme Finger per Heizung.

Daten

Kia Stonic 1,0 TGDI

Preis: ab €17.890,-
Motor: 3 Zylinder, Turbobenziner, 998 ccm
Leistung: 120 PS (88 kW)
Spitze: 185 km/h 0-100: 10,3 Sek.
Verbrauch: 7,4 l/100 km
Emission: 172 g CO2/km
Fazit: Kias kleiner SUV offenbart kaum Schwächen: kecke Optik, solides Fahrwerk, nur der quirlige Dreizylinder braucht zu viel