Studium an TU Wien bleibt gratis

Senat spricht sich mit großer Mehrheit gegen Einführung von Gebühren aus

von Studiengebühren - Studium an TU Wien bleibt gratis © Bild: Wikimedia Commons/Herbert Ortner

Im Gegensatz zur Technischen Uni Wien wird die TU Graz künftig Studiengebühren in Eigenregie einheben. Wer die vorgesehene Regelstudienzeit plus zwei Toleranzsemester überschreitet oder aus einem sogenannten Drittstaat kommt, zahlt ab Herbst 363,36 Euro, teilte die Uni mit.

Das Uni-Rektorat in Wien hatte um eine Wiedereinführung von Studiengebühren in jener Form angesucht, wie sie vor der Aufhebung von Teilen der Studiengebührenregelung durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH) eingehoben wurden. Bis zum Wintersemester 2011/12 mussten nur Nicht-EU-Bürger sowie Studenten, die die Mindeststudiendauer um mehr als zwei Semester überschritten haben, bezahlen. Durch umfangreiche Ausnahmeregelungen waren zuletzt rund 15 Prozent der Studenten beitragspflichtig. Das Sommersemester war mangels Einigung zwischen den Koalitionspartnern bereits für alle Uni-Studenten kostenlos.

Rektorin: "Schwieriger Beschluss"
Die Rektorin der TU Wien, Sabine Seidler, rechnet nach der Abfuhr durch den Senat mit einer erneuten Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ihrer Uni. "Aus finanzieller Sicht ist dieser Beschluss für die TU Wien außerordentlich schwierig", kommentierte sie die Abstimmung. Die TU Wien hat Schulden und sich selbst einen rigiden Sparkurs verordnet, zuletzt wurde ein Aufnahmestopp in den vier Lehramtsstudien Mathematik, Chemie, Physik und Informatik ab dem Wintersemester 2012/13 angekündigt.

Naturgemäß positiv reagierte die HochschülerInnenschaft (ÖH) an der TU. Neben der TU Wien wird auch an der Akademie für Bildende Kunst, der Uni für Angewandte Kunst, der Wiener Musik-Uni, der Medizin-Uni Innsbruck und an der Montanuniversität in Leoben das Studium im Wintersemester kostenlos sein.