Studie: AfD wird sich in
Parteienlandschaft halten

AfD-Wähler motiviere Wunsch nach "kultureller Schließung"

von

Die anderen politischen Parteien böten keine Programme, die zu den Motiven dieser Wähler passten. Die AfD war aus der Parlamentswahl vom September 2017 mit 12,6 Prozent der Stimmen als drittgrößte Kraft hervorgegangen.

Hauptsächlich treibe die AfD-Wähler der Wunsch nach "kultureller Schließung" und die Kritik an der Flüchtlingszuwanderung an, sagte der Professor. "Diese Menschen wollen, dass die Gesellschaft homogen ist mit einer hohen Einheitlichkeit in der Sprache und in der Lebensführung." Dazu komme eine generelle Unzufriedenheit mit der Demokratie. Ökonomische Gründe - dass Flüchtlinge als Konkurrenz für Jobs und Sozialleistungen gesehen werden - spielten ebenfalls eine Rolle, wenn auch eine kleinere.

Um AfD-Anhänger auf ihre Seite zu ziehen, müssten die anderen politischen Parteien "ihre mehr oder weniger liberalen Positionen in Zuwanderungsfragen zumindest teilweise aufgeben", schreiben Lengfeld und seine Kollegin Clara Dilger in ihrer Studie. "Dadurch würden sie aber riskieren, einen Teil ihrer eigenen derzeitigen Anhängerschaft zu verlieren."

Für die Studie werteten die Soziologen Daten von mehr als 8400 Befragten des "Sozio-oekonomischen Panels" aus dem Jahr 2016 aus. Die Analyse "Kulturelle und ökonomische Bedrohung" wurde in der "Zeitschrift für Soziologie" veröffentlicht.

Kommentare