Stresssituationen sind unvermeidbar. Und selbst wenn es eine Vielzahl praktischer Methoden im Umgang damit gibt, reagiert der Körper auf Stress immer gleich: Ab dem Zeitpunkt, wo das Gefühl einer Gefahr und somit der Stress einsetzt, vernebeln Hormone rund 90 Sekunden lang unser Gehirn, ehe wir uns wieder fangen und klar denken können.
Es ist also ratsam, sich dieser Lage bewusst zu sein, diese eineinhalb Minuten verstreichen zu lassen und erst danach wieder Handlungen zu setzen. Was ist aber, wenn diese 90 Sekunden zu lange dauern?
Der Trick des Kampfpiloten
Der ehemalige US-Kampfpilot Tom Bunn verrät in "Psychology Today", mit welchem Trick man Stress in weniger als 90 Sekunden abbauen kann. Das wiederum geht nicht von einer Sekunden auf die nächste: Um die Denkblockade möglichst rasch zu beenden, benötigt es ein wenig Übung. Ziel ist es, in stressigen Situationen das vegetative Nervensystem anzusprechen, das den Organismus regenerieren und Energie wieder aufbauen kann.
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Bunn's Trick besteht darin, sich unter Stress eine Person vorzustellen, bei der man sich sicher aufgehoben und wohl fühlt. Dabei handelt es sich seinen Aussagen zufolge um eine Person, "die einen nicht kritisiert oder beurteilt. Überhaupt ist es am besten, wenn sie einem nicht einmal Ratschläge gibt".
Möglicherweise ist unter diesem besonderen Aspekt der Ratschläge also nicht der Lebenspartner bzw die Lebenspartnerin die ideale Wahl, sondern eher ein langjähriger guter Freund, der die Dinge tendenziell recht locker sieht. Bunn nennt den Charakter von Jeff Bridges im Film "The Big Lebowski" als guten Prototypen für diese Person.
So funktioniert das Training
Diese Technik lässt sich nicht sofort beherrschen, deshalb rät der ehemalige Pilot sich über den Zeitraum mehrerer Tage folgendermaßen heranzustasten:
- Bringen Sie sich eine angespannte Situation, in der Ihr Blutdruck steigt, Sie schneller atmen und sich anspannen. Stellen Sie sich jetzt vor, dass besagter Freund den Raum betritt und denken Sie dabei an sein Gesicht. Das verknüpft das Gefühl der Aufregung mit den beruhigenden Signalen seines Gesichts.
- Stellen Sie sich in weiterer Folge vor, wie der Freund Sie begrüßt und mit Ihnen spricht. Das verknüpft die beruhigenden Signale der Stimme mit Ihrem Gefühl der Anspannung.
- Denken Sie daran, wie es sich anfühlt, wenn dieser Freund zu Ihnen kommt und Sie umarmt. Das verknüpft die Berührung mit dem Gefühl unter Druck zu stehen.
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Nach ein paar Tagen Training sollten diese Verbindungen im Unterbewusstsein verankern und bewirken, dass die angenehme Vorstellung von dieser Person negative Situationen neutralisiert. Somit kann sich die Denkblockade auch schneller als üblich lösen.
