Freund oder Störenfried?

Die Diskussionen um den "besten Freund des Menschen" werden immer heftiger

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Streitfall Hund - Freund oder Störenfried?

Sonntagnachmittag im Wiener Prater. Wie jedes Wochenende ist die Jesuitenwiese Treffpunkt von Hunderten Hauptstädtern: Eltern mit Kleinkindern, Jogger, Radfahrer, Spaziergänger. Doch die grüne Lunge ist nicht nur Ziel vieler Erholungssuchender, sondern auch Konfliktherd. Denn direkt an die Wiese grenzt die größte Hundezone Wiens an. Auf 290.000 Quadratmetern tummeln sich – von Leine und Beißkorb befreit – Yorkshire Terrier ebenso wie Golden Retriever, Promenadenmischungen und Pitbull Terrier. Streit? Vorprogrammiert.

„Es ist jeden Tag das Gleiche. Die Hundebesitzer sind rücksichtslos! Immer wenn ich mit meinem Sohn Theo spazieren gehe, habe ich Angst, dass ein Hund uns beißen könnte“, berichtet Ramona R. Das Bangen der 29-Jährigen kommt nicht von ungefähr: Vor kurzem wurde sie von einem freilaufenden Schäfer ins Bein gebissen. Der Besitzer reagierte mit Gleichgültigkeit. Ramona R.: „Er hat gemeint, ich solle mich nicht so anstellen, und ist weitergegangen.“

Kaum ein Thema sorgt immer wieder für so viel Zündstoff wie der beste Freund des Menschen. Kein Wunder, ist Österreich doch als das Land der Hunde bekannt. 720.000 Wolfsverwandte tummeln sich in den Haushalten zwischen Wien und Bregenz. Die größte Dichte gibt es in Wien, wo mehr als 52.000 Tiere leben. Die geschätzte Dunkelziffer liegt hingegen bei 150.000. „Wien ist eine der hundefreundlichsten Städte der Welt. Die Haltungsbedingungen sind hier gut. Mit ein Grund, warum die Zahl der Hunde kontinuierlich steigt“, erklärt Kurt Kotrschal, Hundeexperte und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau/Almtal. So positiv diese Aussage anmuten mag, für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung sind die Vierbeiner oft eher Ärgernis als Freude. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit werden jährlich 5.900 Österreicher im Umgang mit Hunden verletzt, davon sind 20 Prozent jünger als 15 Jahre. Die meisten Zwischenfälle ereignen sich in Niederösterreich (1.100), Oberösterreich (1.000) und Wien (1.000).

Auch Monika Diendorfer wurde Opfer einer Attacke. Die 60-Jährige wurde Ende vergangener Woche beim Joggen in Wien-Donaustadt von einem freilaufenden Staffordshire Terrier zu Boden gerissen. Der 50 Kilogramm schwere Hund verbiss sich in die rechte Gesichtshälfte der Pensionistin. Erst nach Minuten konnte der Halter seinen Hund von der schwer verletzten Frau zerren. „Ich hatte früher selber einen Hund, aber es darf nicht sein, dass man Angst haben muss, wenn man sich im Freien bewegt. Kampfhunde müssen einen Beißkorb tragen. Doch ich habe das Gefühl, dass Hunde mittlerweile mehr Rechte haben als Menschen.“ Paul Cech, Leiter von Österreichs einziger Hunde-PRAgentur „Dog Company“: „Das Problem ist in erster Linie ein urbanes. In der Stadt leben Hund und Mensch sehr dicht beieinander. Wenn Hunde gut erzogen sind, gibt es keine Schwierigkeiten.“

LESEN Sie mehr von Hundeführerschein bis zu Hunden als Freizeitpartner in NEWS 26/11.

Kommentare

hexchen2712 melden

hundefreilauffläche ... heisst nicht umsonst "hundefreilauffläche" und da gehe ich als verantwortungsvolle mutter auch nicht mit meinem kind spazieren. denn beissen kann ein kleiner terrier genauso :-( ich gebe meinem vorredner vollkommen recht, dass gerade die radfahrer sowas von rücksichtslos sind, egal ob es jetzt einen hund betrifft, denn sie bremsen auch bei einem kind nicht :-( habe dies selber leider schon selbst erlebt :-( gegenseitige toleranz, bestrafung der "schwarzen schafe" unter den hundebesitzern, denn wer nicht hören will, muß fühlen, so einfach ist das, und das gilt für den radfahrer genauso. meine 3 großen gehen nur mit einem beißkorb nach draussen. er wurde sofort im welpenalter antrainiert, und so ist es völlig normal, dass es freilauf nur mit beißkorb gibt. hund ist hund, mensch ist mensch!

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Re: hundefreilauffläche ... hi hexche, hi sandra: ihr beide habt ja sowas von Recht. OKAY Hund ist Hund und Mensch ist Mensch - nur manmal is DAS TIER der BESSERE MENSCH (schlechtgemacht nur durch den Menschen); ein Tier würde nie LÜGEN, BETRÜGEN und VERRATEN, der "GLANZ" der Schöpfung - auch Mensch genannt - schon.

Die Hunde können nicht´s dafür Meistens ist es eben die schlechte Haltung und Erziehung der Hunde sowie der Besitzer. Leider kaufen sich die Leute oft einen Hund und wissen gar nicht was das für eine Aufgabe ist. Ich sehe das genauso, dass eben auf den vorgesehenen Plätzen eben die Hunde frei laufen dürfen und ich da nicht unbedingt mit dem Kind spazieren gehe, Joggen oder Radfahren muss. Gerade die Fahrradfahrer glauben ja, das sie einen Freibrief hätten und nehmen wenig Rücksicht auf die Hunde und meistens auch nicht auf die Kinder. Ich empfehle jeden der Angst hat sich einen Pfefferspray zuzulegen. Der hilft bei Hund und Besitzer. So könnte die oben angeführte Ramona R. dann weitergehen und zu dem Besitzer das gleiche sagen.

freud0815 melden

auf dem hundeauslaufplatz sollte man mit kindern auch nicht rumspazieren-
bin absoluter kampfhund gegner. in einer stadt sollte für die maulkorbpflicht bestehen und wenn es nach mir ging sollten die nur leuten mit genügend auslauf UMZÄUNT gestattet sein-alle anderen hunde die beissen ebenfalls maulkorb und leine...
aber aufm auslaufplatz sollten die kleinen und *normalen* hunde schon ohne leine flitzen dürfen-gerade die whgs *köter* sind ja niche ausgeglichen

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Re: auf dem hundeauslaufplatz tja, leider sind diese "Fußbodenhupen" (whgsköter) oft auch die UNERZOGENSTEN und oft auch AGGRESSIVSTEN

freud0815 melden

Re: auf dem hundeauslaufplatz wenn die ganz kleinen dinger beissen, dann lacht oben drauf noch alles....diese winzigen haben zähne wie nadeln.

denen gehört auch ein maulkorb verpasst, keine frage
alles was beisst ...manche menschen sollte man meiner meinung auch so nen ausgeh knebel geben, damit sie einem nicht wegen jedem mist ankeiffen

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