Sorge bei Personal
von Lauda wächst

Lauda-Basis in Wien gefährdet, Ryanair-Basis in Faro angeblich vor Aus

In der Belegschaft der österreichischen Ryanair-Tochter Laudamotion (Lauda) geht die Angst um. Kündigungen stehen im Raum. Das war auch das bestimmende Thema der ersten von drei für heute angesetzten Betriebsversammlungen, die wohl bis in den späten Abend gehen werden. Es zeichnet sich ab, dass es eine Fortsetzung am kommenden Montag gibt.

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Luftfahrt - Sorge bei Personal
von Lauda wächst

Sorge bereiten Lauda-Piloten Androhungen von Ryanair, ab Herbst vier eigene Flugzeuge in Wien zu stationieren, um den Flugbetrieb hier billiger abzuwickeln als mit der Lauda-Flotte. Auch vom potenziellen Einsatz von Leiharbeitern einer polnischen Ryanair-Tochter ist die Rede, sollte der Betrieb der Flotte in Wien nicht profitabler werden. Die Gewerkschaft sieht die Basis Wien in Gefahr. Zusätzlich genährt wurden die Ängste der Lauda-Leute heute, weil Lauda offenbar im Zusammenhang mit dem portugiesischen Faro genannt wurde. Die Ryanair-Basis Faro wird nach Angaben von portugiesischen Gewerkschaftern aufgelassen. Sollten in der Folge Flugzeuge von Lauda aus Wien nach Faro überstellt werden, würde dies die hiesigen Crews ihre Jobs kosten.

Lauda-Bordbetriebsrat Sandro Mayer hat in den heutigen Betriebsversammlungen Drohkulissen der irischen Konzernmutter erläutert. Die Forderungen widersprächen eindeutig österreichischem Arbeitsrecht, sagte er vor den Medien im Anschluss. Fakt sei, dass 120 Piloten aus Österreich gegen 6.000 Piloten von Ryanair antreten und der Druck der Basisstationen untereinander zunimmt.

Bruch des Kollektivvertrags und Arbeitsrechts

In den Augen der Gewerkschaft wird der Preiskampf in der Luftfahrt praktisch ausschließlich auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Die Lauda-Crews sollen den Plänen von Ryanair zufolge unter anderem mehr fliegen und bei Überschreiten von Höchstgrenzen in Zwangsurlaub gehen. Was Ryanair insgesamt an Zugeständnissen von den Lauda-Bordbeschäftigten verlange, bricht laut vida-Chef Roman Hebenstreit nicht nur den Kollektivvertrag der Airline selbst, sondern gleich mehrfach geltendes österreichisches Arbeitsrecht. Verkehrs- und Sozialministerium dürften hier nicht weiter untätig bleiben, sagte Hebenstreit nach einer Krisensitzung der Betriebsräte am Mittwoch in Schwechat. Die mit einem Ultimatum versehen Forderungen der Iren seien ein Versuch, die Belegschaft zu erpressen, kritisierte der vida-Chef. Man werde kämpfen, aber so wie man den Konzern kenne, werde er die angedrohten Kündigungen wohl wahr machen.

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