Strache in Israel: Darum will der
FPÖ-Chef unbedingt "koscher werden"

FPÖ-Chef reist nach Israel um eine pro-israelische Einstellung zu betonen.

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Fakten - Strache in Israel: Darum will der
FPÖ-Chef unbedingt "koscher werden"

Denn sagen wir es einmal so: Würde der FPÖ-Chef Heinz Christian Strache dem Land Israel bei Facebook eine Freundschaftsanfrage senden, würde das "Heilige Land" sie mit einem klaren "Nein" beantworten. Mehr noch: In diesem Szenario würde der Freiheitliche sogar blockiert werden. Doch das lässt Strache nicht auf sich sitzen. Denn mit Israel befreundet zu sein, würde seiner Partei nicht nur längst verschlossene Türen öffnen, sondern auch wichtige neue.

Die Reise nach Jerusalem ist deshalb so brisant, weil die FPÖ in Israel kein gutes "Standing" hat, wie man so schön sagt. Das ist ein Vermächtnis Jörg Haiders: Israel demonstrierte gegen dessen Regierungsbeteiligung im Jahre 2000 unter anderem so, dass es seinen israelischen Botschafter aus Wien abzog. Bis heute ist es Diplomaten in Israel untersagt, Kontakte zur FPÖ zu unterhalten. Kurz: Die Freiheitlichen sind in Israel tabu und Strache will das nun endgültig ändern.

Der FPÖ-Chef bemühte sich nicht zum ersten Mal um eine Annäherung: In den vergangenen Jahren reiste Strache bereits mehrfach nach Israel. Bisher ignorierte Israel seinen Balztanz - nur Parlamentarier der rechten Regierungspartei Likud wollten sich mit seinen Partei-Gesandten treffen. Straches Kalkül dahinter: Eine erneute Regierungsbeteiligung erscheint so greifbar wie schon lange nicht. Und wenn Israel seine Freundschaftsanfrage diesmal annimmt, könnte dies auch Kanäle anderer Länder wieder öffnen.

Doch dafür braucht es Babyschritte: Diesmal wollte Strache den Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres besuchen. Doch als dieser im israelischen Außenministerium nachfragte, ob er den FPÖ-Chef empfangen solle, wurde ihm davon abgeraten. Mission Koscher: gescheitert. Jetzt besucht Strache zusammen mit einer siebenköpfigen, parteiintern hochrangigen Entourage nur die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, wohl um die neue pro-israelische Einstellung der FPÖ zu unterstreichen.

Denn das neue Feindbild ist der radikale Islam. In Israel rennt Strache mit dieser Strategie aber gegen Mauern: Bei Parteien mit starken antisemitischen Wurzeln bleibt der jüdische Staat auf Distanz. Und auch eine islamophobe Einstellung liegt dem Staat fern - ein Fünftel der israelischen Staatsbürger sind Araber.

Kommentare

Ich bleibe dabei: Die linke israelische Kultusgemeinde in Österreich kann froh sein im Land einen Strache zu haben. Er beschützt sie gegen den radikalen Islam!

Oberon
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Was hat sich denn der H.C. erwartet? Etwa, dass ihm Israel einen roten Teppich ausrollt?

Strache hat einige Hürden zu überwinden, um bei Israel zu punkten. Anbiedern macht sich nicht gut, sondern weckt Misstrauen. Glaubwürdig sollte er auch sein, da muss er sich noch was einfallen lassen. Islamophobe Einstellung liegt Israel fern, denn 1/5 der israelischen Staatsbürger sind Araber........

Oberon
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.... Ob diese Aussage einfach nur politische korrekt ist, kann ich nicht beurteilen, aber welche Antwort hätte man denn geben sollen?
Schließlich geht es auch um das Image Israels in der Welt.

christian95 melden

Es ist unglaublich!
Warum soll ein HC Strache nicht nach Israel reisen dürfen?
Die "linke" jüdische Gemeinde in Österreich kann froh sein einen Strache im Land zu haben der sie vor radikalen Moslems schützt.

Testor melden

Wieso unglaublich, wenn er doch wie oben zu lesen ist , in Israel eingetroffen ist. haben Sie das nicht mitbekommen?

Testor melden

Mit einem flotten, kicklgesteuerten Mundwerk allein kann man keine radikalen, gewalttätigen Gegner unserer Kultur abwehren.

Testor melden

Ergänzung: Statt der oben gestellten, überholten Frage sollte man eine andere stellen: Warum mögen die Israelis die FPÖ nicht?

parteilos melden

Oder, warum mögen die Nachbarländer Israel nicht?

Schnadahuepfl melden

Ach ja, christian95, er beschützt die jüdische Gemeinde in Ö.? Wie denn? Hat er Funktionen in Justiz oder Exekutive inne? Bewachen seine getreuen Parteianhänger Synagogen? Wieviele Anschläge oder Übergriffe von Islamisten auf jüdische Einrichtungen in Ö. wurden nachweislich durch Strache verhindert?

Testor melden

@parteilos: Ja, die Gründe dafür sind auch bekannt, hat aber mit der FPÖ nichts zu tun.

giuseppeverdi melden

Ach wissen sie Schnadahuepfl! Sie sind der gleiche Rot/Grün/linke Fanatiker wie es der christian95 in Blau ist. Und ein Fanatiker der den anderen verfolgt, ist in KEINER farbigen Richtung ein guter Mensch, weil beides Fanatiker sind!

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