Strache meldet sich
aus Papamonat zurück

Heinz-Christian Strache hat sich am Montag mit einer Rede vor Wiener Polizeischülern aus dem Papamonat zurück gemeldet und sich anschließend gegenüber Medien dafür ausgesprochen, dass dieser allen Vätern zur Wahl stehen sollte. Das würde der Wirtschaft laut Experten nicht viel Geld kosten und eine echte familienpolitische Verbesserung sein, meinte der Vizekanzler.

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Vizekanzler wieder da - Strache meldet sich
aus Papamonat zurück

Er selbst habe auch im "reiferen Alter von 49 Jahren" durchaus positive Erfahrungen gemacht, sagte der Ehemann von Philippa Strache. Der Papamonat sei wichtig gewesen, um eine Bindung zum gemeinsamen Sohn zu entwickeln. "Das tut gut." Nun sei er wieder beruflich im Einsatz, werde aber "jede freie Minute der Familie zur Verfügung stehen".

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"Wir sind noch nicht zu einer gemeinsamen Lösung gekommen", sagte der Vizekanzler, der sich aber optimistisch äußerte, dass es zu einer gemeinschaftlichen Regelung mit dem Koalitionspartner kommen werde. Dafür müsse man auch keine EU-Richtlinie abwarten, die einen Vaterschaftsurlaub von zehn Tagen vorsieht, sondern er bevorzuge eine österreichische Regelung. "Alles was wir selbst lösen können, ist immer gut."

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Angesprochen auf die finanziellen Anreize, mit denen Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban die Ungarinnen dazu bewegen will, mehr Kinder zu gebären, sah Strache keine Notwendigkeit, entsprechendes auch hierzulande anzubieten. Vielmehr verwies er auf den jährlichen Familienbonus von 1.500 Euro pro Jahr und Kind sowie auf die Familienbeihilfe, wodurch die Eltern - ohne Kredit - noch stärker unterstützt würden.

Kritik an Strafrechtsreform zurückgewiesen

Strache wies die Kritik mancher Experten an der Strafrechtsreform zurück. Es könne nicht sein, dass man sagt, Straftaten finden immer statt und da gibt es keine abschreckende Wirkung und wir müssten das quasi hinnehmen. Das könne er nicht nachvollziehen. "Wer sich an der Integrität anderer Menschen vergreift, der hat auch mit entsprechenden Konsequenzen zu rechnen."

Unterstützung für Innenminister Kickl

Ebenso sagte der Vizekanzler Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) seine Unterstützung bei dessen Bemühungen zu, straffällige Asylwerber leichter abzuschieben. Bei Raub, Diebstahl und schwerer Körperverletzung könne man diese nach den geltenden EU-Gesetzen nicht außer Landes bringen. Dies sei zu ändern, denn diese hätten Österreich zu verlassen.

Besuch bei Polizeischülern

Als ersten Termin nach seinem Papamonat hat Strache am Montag einen Besuch bei Wiener Polizeischülern in der Marokkanerkaserne gewählt. Der Vizekanzler versicherte den zukünftigen Exekutivbeamten, "immer ein offenes Ohr" für ihre Anliegen zu haben.

Die Österreicher würden sich laut Strache mehr Polizisten auf den Straßen wünschen. Dem wäre von den Vorgängerregierungen nicht ausreichend entsprochen worden. "Wir haben mit einer Aufnahmeoffensive 4.000 neue Planstellen bei der Polizei geschaffen, davon allein 2.000 Ausbildungsplanstellen", betonte der Vizekanzler, der auf die nunmehr bessere Ausrüstung durch Stichschutzwesten, neue Langwaffen sowie Bodycams verwies. Auch bei der Bezahlung werde er sich weiterhin für die Beamten einsetzen.

Der Einsatz der Exekutivbeamten würde nicht immer nur positiv beleuchtet. "Sie sind, wenn Sie im Kampf gegen das Verbrechen auf der Straße stehen, oft in einer Ausnahmesituation. Und da bitte ich alle Medienvertreter, sich vor Augen zu führen, dass man im Zweifel immer auf Seite der Exekutive steht und nicht auf Seite der Straftäter", sagte Strache.

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