Spitzenkandidat in
Wien? "Sag niemals nie"

Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache über umstrittene Regierungsvorhaben, gelungene Oppositionspolitik und das - aus seiner Sicht -eigentliche Problem mit den vielen "Einzelfällen" in seiner Partei

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Politik - Spitzenkandidat in
Wien? "Sag niemals nie"

Die Regierung und Ihre Partei stehen immer unter Populismusverdacht. Wären Sie beim Karfreitag gerne populistischer gewesen?
Wir liegen mit 13 Feiertagen im Spitzenfeld der EU. Natürlich gibt es in der politischen Debatte Mitbewerber, die die Arbeit am liebsten abschaffen und 365 Feiertage im Jahr haben würden. Unsere gute und bewährte bisherige österreichische Karfreitagslösung wurde leider durch ein EuGH-Urteil gekippt. Erwirkt hat dieses Urteil die rote Arbeiterkammer, die unverständlicherweise erfolgreich gegen eine Regelung geklagt hat, die bisher niemanden gestört hat. Damit wurde für echten Unfrieden in unserer Gesellschaft gesorgt. Nach Gesprächen mit der evangelischen und der katholischen Kirche wurde ein Kompromiss zwischen allen Interessen gefunden. Die Lösung des "persönlichen Feiertags" schafft Klarheit und Rechtssicherheit für alle und Gerechtigkeit und Gleichbehandlung im Sinne des EuGH-Urteils.

Zum Wahlkampf: Lieber Erster in Wien oder Zweiter im Bund?
Die Wiener Wahl ist ja erst 2020, wir werden uns Gedanken machen, wenn es soweit ist: Aber, ich sehe dort schon die Chance, dass ein historisches Fenster aufgehen kann. Häupl ist in Pension, Ludwig ist kein Häupl. Auch in Wien haben die Menschen das Bedürfnis, dass die gute Arbeit, die mit der FPÖ in der Bundesregierung stattfindet, nicht vor den Toren Wiens haltmacht.

Würden Sie als zweitstärkste Partei der ÖVP den Bürgermeister überlassen, um die Neos als Mehrheitsbeschaffer ins Boot zu holen?
Für uns ist denkbar, dass wir mit dem geeigneten Spitzenkandidaten und einem guten Team in den Wahlkampf gehen, um stärkste Partei zu werden und Veränderung sicher zu stellen. Wenn ich mir anschaue, dass die SPÖ mit Ludwig bei 35 Prozent liegt und wir bei der letzten Wahl 31 Prozent hatten, so halte ich ein Kopf-an-Kopf-Rennen für möglich.

Da müssten Sie antreten.
Sag niemals nie. Wir werden das bewerten, wenn es soweit ist. Jetzt konzentriere ich mich auf Österreich, dann überlegen wir, mit welchem Team wir in Wien sicherstellen, dass es neue Mehrheiten gibt und diese rot-grüne Stadtpolitik überholt werden kann.

Das komplette Interview mit Heinz-Christian Strache lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von News (09/2019)!