Die zwei Herren, die vergangenen Montagabend in ein Wiener Innenstadtlokal einschwebten, wirkten nicht gerade lässig und flott. Angespannt, nervös und unterschwellig aggressiv: Das beschreibt die Stimmung des FPÖ-Altmeisters und seines Zauberlehrlings wohl treffender.
Jörg Haider und Heinz-Christian Strache hatten sich ja auch nicht zu einem entspannten Tête-à-Tête verabredet, um etwa über Feel-Good-Parteien (Haider) oder Wohlfühlterroristen (Strache) zu parlieren: Es ging und geht um nicht mehr und nicht weniger als die Existenz der FPÖ. Und doch machten die zwei Blauen, die sich seit Wochen sämtliche Bosheiten über die Medien ausrichten, gute Miene zum bösen Spiel und versuchten zumindest laut Eigenangaben zu retten, was noch zu retten ist, und doch noch den großen Schulterschluss zu erzielen.
Also gab sich Haider während seines Vieraugengesprächs mit Strache wie schon so oft zuvor in seiner mehr als 30-jährigen Karriere in der heimischen Spitzenpolitik in solchen Situationen konziliant, fast väterlich gütig. Er wolle das Talent H.-C. Strache nicht verlieren, beteuerte der Ex-FP-Chef denn auch. Strache solle lieber an der Erneuerung der FPÖ mitarbeiten. Gemeinsam könne man wieder Erfolge feiern. Aber auch der 35-jährige Widersacher Haiders gab sich betont kompromissbereit: Auch ihm gehe es um den Erhalt der FPÖ, aber auch darum, dass alle also auch Andreas Mölzer und Ewald Stadler in die Erneuerung eingebunden würden.
Das blaue Pokerspiel. Einig waren sich die zwei Hauptkontrahenten freilich nur darüber, dass sich etwas ändern müsse, und zwar sowohl inhaltlich als auch strukturell. Und dass die Partei sich nicht spalten dürfe. Und so verabredete man noch für die laufende Woche ein weiteres Treffen und strikte Geheimhaltung über dieses erste Abtasten. Strache berichtete jedenfalls seiner Wiener Landesleitung die ihn mit stehenden Ovationen begrüßte am Tag danach von seinem konstruktiven Gespräch mit Haider und dass ein erster Grundstein zu einem gemeinsamen Weg gelegt worden sei. Die Wiener FPÖ stellte sich jedenfalls in überwiegender Mehrheit hinter ihren Duell-erprobten Obmann und klar gegen eine neue Partei, wie sie Haider wochenlang ventiliert hatte und immer noch plant.
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