Herr Strache, was haben Sie
für Österreich geleistet?

FPÖ-Chef über Bürgermeister-Träume und seine Ministerliste als möglicher Kanzler

von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf dem Dach vor seinem Büro in der Wiener Innenstadt - mit bestem Blick aufs Parlament.
© Bild: Michael Appelt/NEWS

NEWS: Die FPÖ liegt in Umfragen deutlich vorn. Faymann oder Spindelegger - wer hat den größeren Anteil an Ihrem Erfolg?
Strache (lacht): Ja, das ist eine gute Frage. Die zwei stehen in ihrem ganzen Handeln für Stillstand. Das ist eine gegenseitige Lähmung und ein Verwalten eines völlig überholten Proporz- und Verwaltungssystems, wo man Versorgungsposten sicherstellt, aber nicht bereit ist, die nötigen Schritte zur Entlastung der Bevölkerung zu setzen.

NEWS: Was haben eigentlichen Sie für Österreich geleistet?
Strache: Ich bin seit 2005 Bundesobmann der Freiheitlichen Partei. Ich habe damals eine Partei bei drei Prozent übernommen, die schwer verschuldet war, habe sie aus den Schulden herausgeholt und saniert. So habe ich das auch vor, für diese Republik sicherzustellen. Wir können nur dann Veränderungen durchsetzen, wenn die Wähler neue Mehrheiten schaffen und mir auch die Kraft und die Mehrheit geben, mich durchzusetzen. Denn sonst kann ich nur aus der Opposition heraus aufdecken, lästig sein und das eine oder andere abfedern. Aber mir fehlt natürlich noch die Mehrheit, meine Ideen für ein gerechteres Österreich durchzusetzen. Aber von Wahl zu Wahl werden wir stärker.

NEWS: Sie sind Spitzenkandidat bei der Wiener Gemeinderatswahl 2015, wo Sie Bürgermeister werden wollen. 2018 ist die Nationalratswahl. Da wollen Sie Kanzler werden. Das kann sich nicht ganz ausgehen.
Strache: Wenn ich Wiener Bürgermeister werde, dann werde ich mich zu hundert Prozent um Wien kümmern. Und dann werde ich zeigen, wie man recht rasch die Entwicklung für die Bevölkerung optimieren kann - wie auch die Gebühren gesenkt werden können und wie man haushalten kann mit dem Budget. Und dass man auch wieder den Wirtschaftsstandort attraktiver gestalten kann. Wir wollen auch mehr Sicherheit schaffen, in dem man nicht nur Park-Sheriffs einstellt, sondern auch für mehr Polizei sorgt und wir vielleicht auch eine eigene Wiener Stadtpolizei einrichten.

NEWS: Das heißt, falls Sie 2015 Bürgermeister werden, wird 2018 jemand anderer Kanzlerkandidat für die FPÖ. Wer denn?
Strache: Das werden wir alles sehen, wenn es soweit ist. Wenn ich einmal Wiener Bürgermeister bin, 2015, dann kann ich hier in der Bundeshauptstadt beweisen, wie man es besser macht.

NEWS: Das beweisen Sie dann zwei Jahre lang, und dann werden Sie Kanzlerkandidat?
Strache: Das werden wir alles sehen. Ich habe so viele tolle Persönlichkeiten, die ich nennen kann in den einzelnen Ressorts, die es wesentlich besser machen würden als die jetzige Bundesregierung.

NEWS: Wen denn?
Strache: Ich wäre sicherlich der bessere Kanzler als der Herr Faymann. Im Innenressort ist ein völliges Versagen da - da wäre Harald Vilimsky sicherlich der bessere Innenminister. Ich nenne jetzt nur einige Beispiele: der Herbert Kickl als Sozialminister - genial -, der Norbert Hofer als Umweltexperte, als ein Sozialexperte im Behinderten- und Pflegebereich. Unser Dr. Johannes Hübner wäre als Wirtschaftsanwalt ein exzellenter Mann für die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Es gibt viele Experten bis hin zu DDr. Fuchs (Hubert, Anm.), der unser Steuerrechtsexperte im Nationalrat ist. Wir haben Petra Steger für Jugend und Sport - eine der besten Basketballspielerinnen Österreichs. Wir haben viele Persönlichkeiten - bis hin zu Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller, Manfred Haimbuchner als Justizminister und Dieter Egger als Infrastrukturminister.

NEWS: Aber falls Sie Kanzler werden - wer vertritt Sie dann als Bürgermeister in Wien?
Strache: Ich habe doch hier einen exzellenten Vertreter mit dem Johann Gudenus - der aber im Übrigen auch ein exzellenter Außenminister wäre.

NEWS: Für eine Regierungsbeteiligung würden Sie wohl einen Koalitionspartner brauchen. Wie weit würden Sie denn - politisch gesehen - die Hosen runterlassen?
Strache: Es geht nicht um Hose runterlassen, aber ich grenze niemanden aus. Wer mich zum Bürgermeister wählt, bekommt garantiert, dass ich die Sozialdemokratie nicht ausgrenze. Im Unterschied zu Häupl grenze ich nicht aus.

Das ganze Interview lesen Sie im aktuellen NEWS im Zeitschriftenhandel oder als E-Paper Version.

Kommentare

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Würde mich interessieren wie ein blauer Kanzler regiert und ob nur etwas an Veränderungen kommen würde!

Anzeiger melden

Da gibt es nur eine Möglichkeit.
Erst der Versuch zählt am Schluss.
Schlechter als jetzt kanns nimmer werden.

toppler melden

"Im Unterschied zu Häupl grenze ich nicht aus"
sagt derjenige, der Ausgrenzung in Österreich erst salonfähig gemacht hat.

Wien würde mit Strache als Bürgermeister schneller pleite gehen, als er seine Ideen umsetzen kann.

Groß reden und wirtschaftlich fundiert arbeiten sind eben zwei paar Schuhe.

Anzeiger melden

Wer hier ausgegrenzt wird ist die FPÖ.
Mit dümmlichen "Nazi" Argumenten lockt man keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Christel Berger
Christel Berger melden

Pleite gehen? Sind wir das nicht schon längst??? Und ich hab noch nicht erlebt, dass Strache jemand ausgrenzt, das betreiben unsere anderen Parteien immer wieder!

Habedeere melden

das kann was werden, dass ist ja eine Liste des Grauens!

11223344 melden

schlimmer als die jetzige regierung kann es nie werden. zur zeit sind doch nur die grössten versager am ruder. oder kann man da etwas anderes behaupten??

AdLa melden

Seinen Worten nach wäre Strache ein genialer Kanzler, aber wir haben bei Regierungsbeteiligungen der FPÖ gesehen was dabei herausgekommen ist, nur Nutzung der Positionen für eigene Vorteile, was im übrigen auch für die anderen Parteien gilt.

Anzeiger melden

Da waren die Schwarzen auch am Ruder.
Wer hört heute noch was vom Schweigekanzler Schüssel.
Aber brav auf die Blauen hinschlagen.
Mehr als naiv.

Testor melden

Es stimmt, dass die derzeitige Regierung an der Grenze zur Unfähigkeit dahinpfuscht. Sie gehört unbedingt durch fähige Leute ersetzt.
Bei der FPÖ sucht man solche jedoch mit Sicherheit vergebens. Dort gibt es große Maulhelden, aber kleine Geister! Auch haben diese Typen meist den rechten Fuß im braunen Sumpf. Das hat bisher schon das Ansehen Österreichs schwer beschädigt.

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