1. Warum sollte man mehr Wert auf die Bildung der eigenen Stimme legen?
Die Stimme ist mehr als nur ein technisches Werkzeug, betont Petra Falk in ihrem Buch "Gut gebrüllt und schon gewonnen", das sie gemeinsam mit Potenzialentwicklerin Pamela Obermaier verfasst hat. Sie kann uns eloquenter, gebildeter und selbstbewusster wirken lassen. Unsere Stimme verrät außerdem bereitwillig, wie es uns wirklich geht und wie wir fühlen: "Wir hören im Gespräch auch in der Stimme, ob ein Mensch distanziert ist oder uns näherkommen möchte." Die Art, wie wir sprechen, ist weit dominanter als der Inhalt des Gesprochenen, so Falk. Stimme und innere Haltung sollten im Einklang sein, und das kann man trainieren. Vor allem Frauen sprechen aufgrund ihrer Sozialisierung häufig mit einer höheren Stimme und machen sich so stimmlich kleiner, was sich im Berufsleben negativ auswirken kann. Sehr hohe Frauenstimmen haben also oftmals keine biologische Ursache, sondern sind antrainiert. "Wer an seiner Stimme arbeitet, arbeitet immer auch zeitgleich an seiner Persönlichkeit."
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2. Kann die Stimme einen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen?
"Es gibt eine Wechselwirkung zwischen dem Sprechverhalten, der inneren Haltung und dem Hormonhaushalt", so die Sprechtrainerin. Diese Tatsache ist sogar physiologisch nachweisbar: "Wenn ich mich drei Minuten in Siegerpose vor den Spiegel stelle und mich dabei wie eine Gewinnerin fühle, ist eine halbe Stunde später in meinem Blut messbar, dass der Testosteronspiegel gestiegen ist, während der Cortisolspiegel gesunken ist."
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3. Welche Rolle spielt die Atmung?
Atmung beeinflusst unmittelbar die Art, wie wir sprechen. "Die falsche Atmung sorgt für ein Verrutschen des Stimmsitzes -denn bei gesunden Menschen folgt die Stimme unweigerlich der Atmung." Deshalb sollte man zunächst die Bauchatmung trainieren.
Die Fragen wurden von Petra Falk, Sprech-, Stimm- und Kommunikationstrainerin, beantwortet. Effektive Übungen und weitere Infos finden Sie im Buch und auf sprechtraining.at.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im News-Magazin (Nr. 46/2021).
