Steuerreform: Was
sie uns wirklich bringt

Die Lohnsteuer wird gesenkt - Doch was bedeutet das für den Steuerzahler?

Am Dienstag wurde die Steuerreform im Nationalrat durchgewunken. Bundeskanzler Werner Faymann sprach bereits vor einigen Monaten von der "größten Steuerreform der Zweiten Republik". Insgesamt bringt sie eine Steuerentlastung im Volumen von rund 5,2 Milliarden Euro. Doch was genau kann sich der Steuerzahler darunter vorstellen? Wir verraten Ihnen, was die Steuerreform wirklich bringt.

von Reform ist durch! - Steuerreform: Was
sie uns wirklich bringt © Bild: © Corbis. All Rights Reserved.

So viel steht schon mal fest: Die Lohnsteuer wird ab 2016 ordentlich gesenkt. Für Personen, deren Monatsbruttoeinkommen rund 2.500 Euro beträgt, bedeutet das rund 1.000 Euro netto mehr im Jahr. Außerdem soll es künftig sechs Steuerstufen geben - bis dato waren es nur drei.

Wenigverdiener bekommen mehr

Personen, deren Jahresbruttoeinkommen unter 11.000 Euro liegt, zahlen schon jetzt keine Lohnsteuer. Diskutiert wurde hier die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge. Dazu sollte es zwar nicht kommen, dafür aber wird die Negativsteuer erhöht. Mit anderen Worten: Die Steuergutschrift der Wenigverdiener soll von 110 Euro auf rund 300 Euro pro Jahr steigen.

Höchstverdiener: Lohnsteuer steigt

Unverändert bleibt die Lohnsteuer für jene, die jährlich zwischen 90.000 und einer Million Euro brutto verdienen. Für jene wiederum, deren Jahresbruttoeinkommen über einer Million Euro liegt, steigt die Lohnsteuer von 50 auf 55 Prozent.

So viel bleibt Ihnen künftig mehr

Monatsbruttoeinkommen Jährliche Entlastung (netto)
1.400 Euro 370 Euro
1.500 Euro 485 Euro
1.600 Euro 577 Euro
1.700 Euro 690 Euro
1.800 Euro 803 Euro
1.900 Euro 867 Euro
2.000 Euro 882 Euro
2.100 Euro 897 Euro
2.200 Euro 912 Euro
2.300 Euro 926 Euro
2.400 Euro 941 Euro
2.500 Euro 956 Euro
2.600 Euro 995 Euro
2.700 Euro 1.076 Euro
2.800 Euro 1.157 Euro
2.900 Euro 1.238 Euro
3.000 Euro 1.318 Euro
3.500 Euro 1.497 Euro
4.000 Euro 1.557 Euro
4.500 Euro 1.616 Euro
5.000 Euro 1.527 Euro

Die Berechnung bezieht sich auf Angestellte ohne Alleinerzieher-/Alleinverdienerabsetzbetrag.

Sie wollen den Unterschied auf Ihr exaktes Einkommen bezogen berechnen? Hier geht's zum "Mehr-Netto-Rechner" der AK Österreich.

Die sechs Steuerklassen

Monatsbruttoeinkommen Lohnsteuer aktuell Lohnsteuer ab 2016
11.001 bis 18.000 Euro 36,5% 25%
18.000 bis 31.000 Euro 36% 35%
31.000 bis 60.000 Euro 43,2% 42%
60.000 bis 90.000 Euro 50% 48%
90.000 bis 1 Million Euro 50% 50%
Über 1 Million Euro 50% 55%

Modellrechnungen seitens Regierung

Von Regierungsseite wurden mehrere Fallbeispiele verbreitet, die die Lohnsteuerentlastung auf verschiedene Bevölkerungsgruppe zeigen sollen. Je nach Modellrechnung blieben demnach den Betroffenen zwischen 560 bis 2.815 Euro pro Jahr über.

Beispiel 1

Ein Beispiel bezieht sich auf ein Ehepaar, der Mann arbeitet Vollzeit und verdient 3.500 Euro brutto monatlich, die Frau kommt auf 3.000 Euro im Monat, macht 6.500 Euro monatliches Haushaltseinkommen. Ab 1. Jänner 2016 blieben diesem Paar 2.815 Euro jährlich mehr (pro Monat wären das rund 235 Euro).

Beispiel 2

Einer Familie mit zwei Kindern, in der der Vater 3.000 Euro monatlich und die Mutter 1.100 Euro pro Monat via Teilzeitjob verdient, insgesamt als 4.100 Euro Brutto monatlich, brächte die Steuerreform laut Angaben der Regierung eine Entlastung von 1.580 Euro pro Jahr (pro Monat: 132 Euro).

Beispiel 3

Und schließlich wird noch ein alleinstehender Pensionist als Beispiel angeführt: Bei einer Pension von 1.400 Euro monatlich würden ihm jährlich 560 Euro mehr bleiben (monatlich rund 47 Euro).

Kommentare

christian95 melden

Wie in Nordkorea oder Kuba...
Unsere sogenannten unabhängigen Medien berichten von einer Steuerreform "was es bringt" und kein Wort "was es den Bürgern kostet"!
Es ist für die Regierung kein Nachteil wenn sie die Medien mit Werbeeinschaltungen füttern.
5 Mrd. Entlastung und weit über 4 Mrd. neue, noch höhere Steuern!

christian95 melden

Mit dieser Maßnahme kann man wiederum möglichst viele Parteigünstlinge in der Verwaltung beschäftigen. Eine Gruppe berechnet die Steuersenkung, eine andere nimmt es den Bürgern wieder ab! (Gegenfinanzierung nennt man nun Steuererhöhungen)

Eloy melden

Ö mit Nordkorea und Kuba vergleichen. Jemand der das ernsthaft behauptet liegt entweder in der Sonderabteilung in Steinhof oder hat eine bestimmte Tabaksorte mit einem Zug direkt durch die Nase inhaliert ....

kkika melden

Könnens bitte die "Kosten" der Steuerreform,oder um Ihre Worte zu verwenden "was es den Bürgern kostet" präzise mit einer kleinen Rechnung anschaulich darstellen.

Eloy melden

Wie soll er etwas beweisen was er selber nicht glaubt?

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