Singapur als neue Schweiz

Immer mehr Geld wird von Schweizer Banken nach Asien verlagert

Dem Steuerabkommen mit der Schweiz können offenbar nicht alle Besitzer von Schwarzgeld etwas Positives abgewinnen. Denn aktuell soll im großen Stil Geld nach Singapur verlagert werden, um es dem Zugriff des deutschen Fiskus zu entziehen. Die deutsche Bundesregierung will bei dieser Entwicklung jedoch nicht tatenlos zusehen. Auch mit Singapur soll ein Abkommen geschlossen werden.

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Steuerabkommen - Singapur als neue Schweiz

Schon demnächst möchte der deutsche Finanzminister im Rahmen einer Dienstreise nach Singapur, mit den dortigen Behörden über ein Steuerabkommen verhandeln. So soll den Steuerflüchtlingen ein Ausweg versperrt werden. Die Bundesregierung zeigt sich optimistisch, dass ein derartiges Abkommen machbar ist.

Der Grund für die Flucht ist offensichtlich. Neben einem Bankgeheimnis locken ein Spitzensteuersatz von nur 20 Prozent und ein Verzicht auf Kapitalsteuern. Zahlreiche Medienberichte legen nahe, dass Schweizer Banken bei der Verlagerung zumindest teilweise behilflich sein dürften.

Singapur will keine Steueroase sein

Der Inselstaat wird so immer mehr zur asiatischen Schweiz. Kein Land hat mehr Millionäre prozentuell zur Bevölkerung - und wie man zu seinem Vermögen kam, interessiert die Behörden kaum. Eine exzellente Verwaltung, Schulen, Universitäten und Luxus-Shoppingcenter wie Sand am Meer machen den Superreichen das Leben angenehm. Wo sich Millionäre tummeln, sind auch die Schweizer Banken nicht weit. Seit geraumer Zeit sind diese in Singapur aktiv und helfen bei der Geldanlage im Inselstaat.

Allerdings ist Singapur bestrebt, das Image als Steueroase abzuschütteln. Seit einiger Zeit ist man nicht mehr auf der „grauen Liste“ der OECD. Darunter ist jene Liste zu verstehen, die Länder vereint, die bei der Verfolgung von Steuerflüchtlingen nicht kooperativ sind. Auf diesen verstärkten Wunsch nach Seriosität setzt nun auch Deutschland in der Hoffnung, ein Steuerabkommen zustande zu bringen.

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