Wer ist Stefan Kaineder?

Stefan Kaineder ist oberösterreichischer Grünen-Sprecher, Umweltlandesrat und Theologe - und er hat eine Mission: Er will das Klima retten, damit seine Kinder und Enkelkinder auch noch eine lebenswerte Welt vorfinden. Diesem politischen Ziel ordnet er alle anderen unter. Im Herbst zieht er erstmals als grüner Spitzenkandidat in die Oberösterreich-Wahl.

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Porträt - Wer ist Stefan Kaineder?
  • Name: Stefan Kaineder
  • Geboren: am 22. Jänner 1985 in Linz
  • Partei: Die Grünen
  • Funktion: Landessprecher der Grünen Oberösterreich, Landesrat für Klimaschutz, Umwelt, KonsumentInnenschutz und Integration, stv. Bundessprecher der Grünen
  • Familienstand: verheiratet mit Frau Julia
  • Kinder: 3 (1 Tochter, 2 Söhne)

Stefan Kaineder ist das sowohl an Lebens- als auch Dienstjahren jüngste Mitglied der oberösterreichischen Landesregierung, wo der 36-jährige Grüne die Anliegen der Fridays for Future-Bewegung vertritt. In der Corona-Zeit hatte er es schwer mit dem Klimathema zu punkten, die Unwetter-Ereignisse des Sommers verschaffen seinem Kernthema aber einen Aufmerksamkeitsschub.

Erster Anlauf auf Chefsessel schon mit 28

Es war bereits 2013, als der damals noch ziemlich unbekannte 28-jährige Student Kaineder den ersten Anlauf in Richtung Grünen Chefsessel unternommen: So forderte der damalige Bezirkssprecher in Steyr-Land die Favoritin Maria Buchmayr heraus und fuhr mit knapp 45 Prozent einen überraschenden Achtungserfolg ein. 2015 zog er als "Nesthäkchen" in den Landtag ein.

Kurzer Ausflug in den Nationalrat - dann Anschober-Ablöse

2019 beerbte er Buchmayr dann als Landessprecher, allerdings ohne Kampfabstimmung sondern im Rahmen eines sehr geordneten Übergangs. Kurz zuvor war er zum stellvertretenden Bundessprecher der damals außerparlamentarischen Grünen aufgestiegen. Nach der Wahl 2019 zog er in den Nationalrat ein, verließ ihn aber nach zweieinhalb Monaten wieder, um den zum Gesundheitsminister aufgestiegenen Rudolf Anschober als Umweltlandesrat abzulösen.

Die Nachfolge auf Anschober verlief äußerst geordnet, dennoch sind Kaineder und Anschober recht unterschiedlich. Hatte Anschober einen starken Fokus auf die Integrationsagenden - Stichwort "Ausbildung statt Abschiebung" - gelegt, so steht bei Kaineder eindeutig die Umwelt im Vordergrund, noch mehr seit seinem Aufstieg an die Spitze der Landespartei. Er wird auch nicht müde zu betonen, dass sich das Zeitfenster schließt, in dem man die Welt noch retten kann.

PERSÖNLICHER STECKBRIEF:
  • Initialzündung für politisches Engagement: Weltklimabericht 2007
  • Hobbys: lesen, wandern, Tennis, tischlern
  • Lieblingsgetränk: selbstgemachter Hollersaft mit Soda
  • Lieblingsgericht: Hascheeknödel
  • Zuletzt habe ich gelesen: "Schwert und Feuer" von Robert Lyndon
  • Am liebsten höre ich: Folkshilfe
  • Lieblingsfilm/ -serie: Tatort
  • Das kann ich gut: zuhören, begeistern und handeln
  • Das liegt mir gar nicht: am Schreibtisch gefesselt zu sein, ich will raus zu den Leuten
  • Oberösterreich in 3 Worten: wunderschön, kraftvoll, innovativ
  • Liebster oö. Dialektausdruck: aureißn (anpacken, Anm.)
  • Nach dem "Lockdown" habe ich als erstes... mit meinen MitarbeiterInnen den Gastgarten besucht
  • So viele berufliche Chat-Nachrichten schreibe ich am Tag: 5, ich telefoniere meist viel lieber
  • Mein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz: wenn immer möglich mit Öffis oder Rad unterwegs, das Schnitzel vom Biobauern
  • Meine Vision für 2050: Der Klimakollaps ist abgewendet. Oberösterreich ist längst klimaneutral und als Klimaschutzvorreiter wirtschaftlich extrem erfolgreich, viele neue Schienen verdichten sich zu einem engen Netz, alle Autos fahren klimafreundlich

Weg nicht vorgezeichnet

Dabei war Kaineders Weg zu den Grünen nicht unbedingt vorgezeichnet, wuchs er auf einem Bauernhof in Kirchschlag im Mühlviertel auf, wo sein Großvater ÖVP-Bürgermeister war. Mittlerweile lebt der Spitzenkandidat der Grünen in Dietach bei Steyr.

Privates

Seine Frau Julia ist Sängerin im Vocal-Ensemble LALA, er selbst ist ebenfalls musikalisch und spielt Kontrabass. Das Paar hat eine Tochter und zwei Söhne - bei jedem der drei Kinder ging auch der Vater in Karenz. Dass er als Kind den Berufswunsch Landwirt gehegt hat, ist wohl eines der wenigen Dinge, die ihn mit dem oö. FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner verbinden.