1. San Sebastián (Spanien)
Sandstrände, eine lebendige Altstadt mit Cafés und Feinkostläden sowie eine spannende Kulturszene machen die nordspanische Stadt zu einem lohnenden Reiseziel. In der Altstadt ist Tag und Nacht etwas los. Vor allem die Calle Fermin Calbetón ist bekannt für ihre Discos und Bars. Rund um San Sebastián liegen drei Berge, auf die sich der Aufstieg auf alle Fälle lohnt. Denn auch wenn es anstrengend ist: Die Aussicht auf die Stadt und ihre Bucht La Concha, die Muschel, sind atemberaubend. Auf dem Monte Igueldo gibt es zudem eine nostalgische Achterbahn mit Blick auf die Stadt.
Kulinarik und Kultur. San Sebastián ist auch eine Stadt für Genießer. Gleich vier der 50 besten Restaurants weltweit befinden sich in der Region. Ein kulinarisches Highlight sind die Pintxos. Die Mahlzeit ähnelt Tapas und wird in den Bars gerne zu einem Getränk verzehrt. Auch kulturell tut sich viel in San Sebastián, das 2016 europäische Kulturhauptstadt war. So wurde etwa eine alte Zigarettenfabrik in ein Zentrum für moderne Kunst umgewandelt. In der Tabakalera finden nun u. a. Kunstausstellungen, Workshops und Gratis-Kinovorführungen statt. Ein Bild aus der Vergangenheit bietet sich hingegen in Pasaia. Das kleine Fischerdorf liegt nur 6,5 Kilometer östlich von San Sebastián und ist auf einem Wanderweg zu Fuß erreichbar. Dabei geht es zunächst auf den Monte Ulia, danach führt er immer an der Küste entlang.
2. Sofia (Bulgarien)
Bulgariens Hauptstadt ist voller Gegensätze. Auf der einen Seite Reichtum, andererseits gibt es jene Viertel, die noch darauf warten, sich weiter zu entwickeln. Im Zentrum Sofias sprudelt eine 46 Grad heiße Quelle aus dem Boden. Wer in das Heilwasser eintauchen will, kann dies im ehemaligen Zentralbad tun, das vor einigen Jahren renoviert und vor kurzem wiedereröffnet wurden.
Einkaufen. Beim Shoppen in Sofia sind die Möglichkeiten äußerst vielfältig. Einerseits bieten am Frauenmarkt in der Markthalle Bauern aus dem Umland Selbstgemachtes an. Man kann zwischen eingelegten Gurken, hausgemachten Marmeladen, dicken, cremigen Joghurts und selbstgemachtem Wein, der dann in Plastikbehälter abgefüllt wird, wählen. Am Boulevard Vitosha hingegen reihen sich internationale Ketten und Restaurants aneinander, zudem treten Straßenkünstler, wie Akrobaten und Musikanten, auf. Die ersten zweieinhalb Kilometer des Boulevards sind verkehrsberuhigt. Die kreative Szene Sofias trifft sich wiederum in den Bars und Cafés rund um den Slavejkov- Platz. Entlang der Ulitsa Georgi S. Rakovski, die nach dem bulgarischen Revolutionär Georgi Sava Rakovski benannt ist, befinden sich die Oper, der Konzertsaal, das Nationaltheater und das Ballett. In Bulgarien wird gerne gefeiert. Um gestärkt in die Partynacht zu gehen, bietet sich zuvor ein Besuch der Pizzeria Ugo, die rund um die Uhr geöffnet hat, an.
3. Glasgow (Großbritannien)
Wegen des Stadtzentrums muss man Glasgow nicht unbedingt besuchen. Die Highlights der Stadt liegen vielmehr außerhalb davon. Das West End etwa wird von Studenten geprägt. Viele der angesagten Restaurants und Bars befinden sich hier. Aber auch die sehenswerte Kelvingrove Art Gallery. Südlich des Zentrums liegen die Pollokshields. Hier wurde im 19. Jahrhundert eine grüne, noble Wohngegend geschaffen. Viele der Häuser stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.
Am besten einkaufen kann man auf der Buchanan Street. Auf alle Fälle sollte man hier die vom Jugendstilarchitekten Charles Mackintosh entworfenen Willow Tea Rooms besuchen. Und dann ist da noch der neue Hafen mit der modernen Skyline, dem Riverside Museum und dem Dreimaster, den die Besucher Glasgows unbedingt sehen sollten.
4. Bordeaux (Frankreich)
Frankreichs Hauptstadt Paris zählt zu den meistbesuchten Städten der Welt. Frankreich hat allerdings weit mehr zu bieten als seine Hauptstadt. Bordeaux ist etwa eine jener Städte, die auf alle Fälle einen Besuch wert sind. Mit dem Namen Bordeaux assoziiert man automatisch den kräftigen, schweren Rotwein. Und natürlich ist das Thema Wein in der Stadt mit der -auch für Nicht-Weintrinker - besuchenswerten Cité du Vin tatsächlich sehr präsent. Doch nicht weit von diesem modernen Museum, am rechten Ufer der Garonne, entstand eine weitere Besonderheit: das Öko-System Darwin, ein neuer Szenetreffpunkt in einer alten Kaserne. Start-ups siedelten sich an, es gibt einen Skaterplatz und einen kleinen Badestrand, eine Brauerei, einen verpackungsfreien Bioladen und ein Biorestaurant. Überquert man schließlich die Brücke wieder und geht vorbei am sogenannten "Wasserspiegel", dem flachen Brunnen, der sich laufend leert und füllt, landet man in der Altstadt.
Die Kunst zu leben. Das Quartier St. Pierre ist eines jener Viertel, in denen man das Leben in vollen Zügen genießen kann. Kleine Plätze mit Cafés und Bistros laden zum Verweilen ein, und in den Einkaufsstraßen können dann noch französische Spezialitäten erworben werden.
5. Helsinki (Finnland)
Das Besondere an Finnlands Hauptstadt ist vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar. Schließlich gibt es -mit Ausnahme des Doms -keine typischen Sehenswürdigkeiten. Doch schlendert man durch die Straßen, wird bald klar: Helsinki ist eine Stadt voller Kreativität und Innovation. So erstreckt sich etwa der Design-Distrikt über 20 Straßen. Ein kleiner Shop reiht sich hier an den nächsten, dazwischen Galerien und angesagte Restaurants und Cafés. Ein weiterer aufstrebender Stadtteil ist der Westhafen. Zu dessen Highlights zählt die alte Nokia- Kabelfabrik, die in das größte Kulturzentrum Finnlands umgewandelt wurde. Hier befinden sich neben einer Kunstschule, zwölf Galerien und drei Museen, zudem eine Theaterbühne, Restaurants und Imbisse.
Natur. Helsinki liegt direkt am Meer. Die unzähligen Inseln vor der Stadt eignen sich perfekt für einen Ausflug in die Natur. Manche von ihnen sind unbewohnt, andere wie Suomenlinna zählen zum Unesco-Weltkulturerbe. Suomenlinna wurde im 18. Jahrhundert als Festung errichtet und ist heute ein Freiluftmuseum. Auch im Bezug aufs Nachtleben hat sich in Helsinki viel getan. Früher gab es kaum Möglichkeiten zum Ausgehen, heute wird in zahlreichen Bars mit Livemusik und Clubs bis vier Uhr morgens gefeiert. Besonders angesagt ist derzeit der Bahnhofsplatz mit seinen zahlreichen Clubs sowie bei älteren Nachtschwärmern das Töölö-Viertel.
6. Danzig (Polen)
Danzig ist für viele Besucher die schönste polnische Ostseestadt. Die Gassen der Altstadt sind stimmungsvoll. Vom Hafen legen die Ausflugsschiffe und Wassertaxis ab. Unbedingt besuchen sollte man das Europäische Zentrum für Solidarität. Auf der ehemaligen Lenin-Werft errichtet, gibt das Museum einen Einblick in die Revolte der Arbeiter gegen den Sozialismus, aus der schließlich die Gewerkschaft Solidarność hervorging. Auf dem historischen Werftgelände soll nun neben dem Museum in den kommenden Jahren eine "Junge Stadt" entstehen. Als Vorbild dafür dienen die Londoner Docklands.
Goldwasser. Seit 400 Jahren wird dieses hochprozentige und hochkarätige Getränk gebraut. Dem Likör geben Gewürze wie Koriander, Lavendel und Zimt den Geschmack. Das Aussehen bekommt er durch die Zugabe von Feingoldplättchen.
Erholsam ist ein Ausflug ins nur wenige Kilometer entfernte, noble Seebad Sopot. Neben kilometerlangem Sandstrand gibt es hier Top-Hotels mit luxuriösen Spas. Eine Besonderheit ist das Krzywy Domek, das krumme Häuschen, in dem sich ein Restaurant und mehrere Geschäfte befinden.
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Der Beitrag erschien ursprünglich im News 47/2019.
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