Sprengstoffanschlag auf Polizeiinspektion:
Kabeltrommel vor Wachzimmer explodiert

Salzburg: Ein Polizeibeamter bei Attentat verletzt Motiv unklar. Kein Verdacht auf bestimmte Person

Sprengstoffanschlag auf Polizeiinspektion:
Kabeltrommel vor Wachzimmer explodiert

Bezüglich des Hintergrunds des Anschlages tappt die Polizei noch im Dunkeln. Zurzeit gebe es noch keinen Verdacht auf eine bestimmte Person, erklärte Karin Temel, Pressesprecherin des Landespolizeikommandos und der Sicherheitsdirektion. Die Polizei geht von einem kriminellen Akt "im lokalen Bereich" aus, ein politisches Motiv wird nicht angenommen. Der betroffene Beamte wurde an der Hand und an den Ohren schwer verletzt, er liegt im Krankenhaus.

Einmaliger Fall
Einen derartigen Fall habe es in Salzburg noch nicht gegeben, auch nicht einen Sprengstoffanschlag auf eine Polizeidienststelle, sagte Temel. "Es war eine äußert heimtückische Vorgangsweise." Rätselraten herrscht auch darüber, ob es sich möglicherweise um einen Racheakt gegen die Polizeiinspektion St. Johann gehandelt hat. Die Kabeltrommel war sechs Wochen lang im Vorhaus des Erdgeschoßes gestanden, wo sich auch eine Wohnung befindet. Die Dienststelle ist aber im ersten Stock des Hauses untergebracht. Ein Anschlag auf die Bewohner kann nicht ausgeschlossen werden.

Es seien zahlreiche Spuren aufgenommen worden, "auch DNA-Spuren auf dem Kabel, die molekular genetisch untersucht werden", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger. Das Bundeskriminalamt wurde eingeschaltet. In Salzburg wurde zudem eine eigene Ermittlungsgruppe zur Klärung der Hintergründe eingerichtet. Die Polizei ersucht die Bevölkerung um zweckdienliche Hinweise.

(apa/red)