Dehnen: ja oder
lieber doch nicht?

von Volker Piesczek © Bild: Matt Observe/News

Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut." Dieses Zitat von Kurt Tucholsky ist auch beim Sport bzw. beim Training oft sehr zutreffend. Manchmal können Trainingseinheiten auch kontraproduktiv für eine Leistungsverbesserung sein. Sogar kleine und größere Muskelverletzungen sind öfters die Folge. Das gilt auch für die oft diskutierte Herausforderung, wann, wie und wie lange die Muskulatur gedehnt werden soll. Bei Sportarten wie Turnen oder Karate muss die Muskulatur natürlich elastisch sein, und Dehnen ist sehr wichtig. Wenn es aber um den reinen Kraftsport, also um den Muskelaufbau geht, dann können lange "Stretchingeinheiten" vor dem Training das Verletzungsrisiko sogar erhöhen, da sie den Muskeltonus herabsetzen.

Fürs Aufwärmen reicht es beim Kraftsport, ein wenig Rad zu fahren oder leichtes Crosstraining zu machen, um den Körper in Gang zu bringen. Während der Einheiten sollte man nur ausschütteln und lockern. Nach dem Training können und sollen dann alle Muskelgruppen gedehnt werden. Die einzelnen Positionen werden dabei mindestens 30 Sekunden gehalten. Ach ja: Sollten Sie am nächsten Tag einen Muskelkater haben oder von Krämpfen geplagt werden, dann können Magnesiumpräparate natürlich helfen, aber mein Geheimtipp ist reiner Kirschensaft. Schmeckt lecker und wirkt wegen seiner Antioxidantien wahre Wunder.