Schuldenfrei nach
siebzehn Jahren

von Heinz Sichrovsky © Bild: NEWS

Als Matthias Naske vor fünf Jahren das Wiener Konzerthaus übernahm, verdankte es seine mediale Präsenz vor allem einem Thema: der um die Jahrtausendwende im Gefolge einer Generalsanierung angehäuften Schuldenlast, zuletzt mehr als sechs Millionen Euro. Nun sollte diese Summe für ein von Stadt und Bund erhaltenes Institut nicht unaufbringlich sein: Jeder kommunale Dutzendskandal verschlingt verbindlich ein Mehrfaches. Das Konzerthaus aber war wegen dieser Summe von der Insolvenz bedroht. Naske wurde zwar unter die innovativsten Kulturschaffenden der Welt gewählt, und das Haus gab jährlich Besucherrekorde bekannt - alles vergebens: Der rote Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny konnte gezählte drei parteifreundliche Kunstminister nicht zur gemeinsamen Aufbringung der Summe bewegen. Die Situation wendete sich, als Christian Konrad die Präsidentschaft des Hauses übernahm und die Schulden in einen Kredit umwandelte. Und vor einer Woche gaben die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SP) und Kunstminister Gernot Blümel (VP) bekannt: Die sechs Millionen sind getilgt, das Haus ist nach 17 Jahren schuldenfrei. Zuvor schon hatten sie gemeinsam die Budgeterhöhung der Josefstadt und die Volkstheater-Sanierung sichergestellt. All dies nach einem halben bzw. einem Jahr im Amt. Das sei unter formlosen, aber dröhnenden Akklamationen festgehalten.

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