Bewunderung für
Taschner & Gruber

von Heinz Sichrovsky © Bild: NEWS

Mathematik und Physik waren zwölf Schuljahre lang meine Foltermaterien. Mutmaßlich als Konsequenz einer tiefenpsychologisch analysierbaren Fundamentalopposition gegen meinen Vater, der beide Fächer unterrichtet hat, habe ich mich diesbezüglich in undurchdringlicher Vernagelung geübt. Seit etwa einem Jahrzehnt aber dringt etwas Licht in das Dunkel meines Unverstehens. Zwei Wissenschaftler sind dafür verantwortlich: Nicht, dass ich begriffe, was der Mathematiker Rudolf Taschner und der Physiker Werner Gruber im Detail vorbringen - aber wie sie es tun, das muss einen kunstaffinen Menschen begeistern. Taschner ist der Typus des Universalgelehrten, der außer Gebrauch geraten ist, seit Goethe neben seinen nicht unwesentlichen anderen Verpflichtungen den Zwischenkieferknochen entdeckt hat. Taschner legt z. B. die mathematischen Strukturen der Musik offen - wen wundert es, dass in der Mathematik plötzlich Musik ist, wenn er sie erklärt? Gruber, der sich von den "Science Busters“ getrennt hat, geht es erdnäher an. Aber wie er Physik anwendet, das verkörpert kabarettistisches Sonderformat. Womit ich endlich beim Anlass dieser Ausführungen bin: Ab 10. März öffnet sich im Rabenhof-Theater wieder "Grubers Universum“ - der durchaus metaphysische Beweis, dass es ein Leben danach gibt.

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