"Wehrpflicht ist wie Schulpflicht"

Gewagter Vergleich des ÖVP-Chefs - scharfe Kritik von SPÖ und in sozialen Netzen

von Michael Spindelegger in Linz. © Bild: APA/RUBRA

"Spindelegger für Ende der Schulpflicht für Frauen!", lautet zum Beispiel ein Kommentar in dem Kurznachrichtendienst. Bei der SPÖ stellt man sich wiederum die umgekehrte Frage. Da Schul- und Steuerpflicht für Männer und Frauen gleichermaßen gelten, stelle sich die Frage, ob ÖVP-Chef Michael Spindelegger auch eine Wehrpflicht für Frauen wolle, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek im Gespräch mit der APA. Die ÖVP solle die Wahrheit auf den Tisch legen, für die SPÖ komme eine Wehrpflicht für Frauen keinesfalls infrage. Kritik übte Heinisch-Hosek auch an Spindeleggers Aussage, wonach junge Männer beim Bundesheer lernen, "mit einer Waffe umzugehen".

Das und die Aussagen, dass die Wehrpflicht "niemandem geschadet" habe, stoßen der Frauenministerin sauer auf. "Ich will keine Gesellschaft der Militaristen. Ich will ein Profi-Heer." Sie wolle Burschen nicht vermitteln, dass es etwas Gutes sei, mit Waffen umgehen zu können.

Keine Zeit, auf Freiwillige zu warten

Spindelegger malte bei seiner Rede vor rund 1.000 Funktionären in der Raiffeisenlandesbank auch erneut den Teufel an die Wand, sollte es zu einer Naturkatastrophe kommen. Denn die gebe es immer häufiger und da könne man nicht auf Freiwillige warten. Man müsse "auf einen Knopf drücken und jemanden schicken" können.

"Wir verlangen von jungen Menschen, dass sie Zeit für die Gemeinschaft opfern", so Spindelegger. Ein freiwilliges bezahltes Jahr sei "eine tolle Sache", räumte er ein, "aber wer soll glauben, dass sich jemand für ein Jahr verpflichtet, wenn er nicht weiß, was die Zukunft bringt?". Er erwarte auch nicht, dass sich Tausende freiwillig melden werden, "um einfache Soldaten zu sein".

Nationalsozialismus-Vergleich empört

Unterdessen sorgte ein Vergleich der allgemeinen Wehrpflicht mit dem Nationalsozialismus durch den oberösterreichischen SPÖ-Chef Josef Ackerl in der ÖVP für Empörung. Klubobmann Karlheinz Kopf sprach in einer Aussendung am Donnerstag von einer "ungeheuerlichen Entgleisung und einem beschämenden Tiefpunkt der Auseinandersetzung". Die in unserer Bundesverfassung verankerte allgemeine Wehrpflicht mit Front- und Zwangsdiensten des Nazi-Regimes gleichzusetzen, ist unerträglich", sagte Kopf und forderte von der SPÖ-Bundesspitze, "sich für diesen Funktionär in deutlichen Worten zu entschuldigen bzw. sich auch klar von diesen unsäglichen Äußerungen und hanebüchenen Vergleichen zu distanzieren".

Die SPÖ Oberösterreich hat Donnerstagnachmittag die Kritik der Volkspartei an ihrem Vorsitzenden LH-Stv. Josef Ackerl zurückgewiesen. Er habe in seiner Rede Mittwochabend "nie die allgemeine Wehrpflicht mit nationalsozialistischen Ideen in Verbindung gebracht", betonte die Partei in einer Aussendung.

Fischer rügt Ackerl

Der Nazi-Vergleich von Oberösterreichs SPÖ-Chef Josef Ackerl in der aktuellen Heeresdebatte empört nicht nur die ÖVP, sondern auch den Bundespräsidenten. "Die Behauptung von Landeshauptmann-Stellvertreter Ackerl, wonach die Verpflichtung zum Wehrdienst eine Idee des Nationalsozialismus sei, ist eine bedauerliche Entgleisung", die außerdem "völlig unhistorisch" sei, sagte Heinz Fischer zum "Kurier" (Freitag-Ausgabe).

Die moderne Form der Wehrpflicht sei in Europa mehr als 200 Jahre alt - "und in Österreich ist die Wehrpflicht nach Abschluss des Staatsvertrages von einem demokratisch gewählten Parlament durch ein Verfassungsgesetz beschlossen worden", betonte Fischer laut einer "Kurier"-Aussendung. Er appelliert erneut, "in den Debatten rund um die Volksbefragung ein Minimum an Fairness von allen Seiten einzuhalten".

Kommentare

Ja zur Volksbefragung (demokratisch wertvoll), Ja zum Berufsheer (sinnvoll), Ja zum Sozialjahr
(wertvoll). Frauen zu verpflichten kostet sehr viel Geld, besonders wenn sie währenddessen schwanger werden.. Grundwehrdienst ist eine Zeit der Langeweile und hat operativ wenig Sinn. Vergleiche mit der Vergangenheit sind nur für Ewiggestrige bedeutsam.
Daher: Berufsheer + verpflichtendes Sozialjahr!

Ignaz-Kutschnberger
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Bitte zu den Ausführungen weiter unten von @superguppy... für alle die des Norwegischen nicht mächtig sind *gg... rue de la ga... bedeutet frei übersetzt : "Mit dem Kopf bis beiden Ohren in der Schei*e!"

Ignaz-Kutschnberger
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Und mich persönlich würde auch noch interessieren, ob der DARABOS jetzt auf die Ausstiegsklausel bei den Fliegern verzichtet hat,...oder obs die eh noch immer gibt??

Ignaz-Kutschnberger
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Und eigentlich sollt man jetzt für ein Berufsheer stimmen...weil die ÖVP hat scheinbar überhaupt KEINEN Plan für den Tag X auf dem Tisch... was wenns doch Berufsheer wird?? Was dann? Und das Konzept von der SPÖ ist auch nicht wirklich ausgereift... FREIWILLIG... ist das dann so wie bei der Feuerwehr, wo die FREIWILLIGEN auch schon rückläufig sind??

Ignaz-Kutschnberger
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Berufsheer von MIR aus Ja...macht Sinn...ABER wie bereits erwähnt - als Alternative dazu NICHT Freiwilliger Sozialdienst...sondern VERPFLICHTENDER mit "anständiger" Bezahlung!! UND: Für BEIDE Geschlechter im Sinne der FRAUEN-Gleichberechtigung!!! Wenn dem nicht so ist, brauch ich nicht abstimmen gehen, da kann ich den Sonntag daheim ausschlafen!!! DANKE

brauser49
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WarLord: Wir Oesterreicher begnuegen uns mit der Uebersetzung "in der Scheiss-Gassn"

Ignaz-Kutschnberger
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...also da finde ich die freie Übersetzung ausm Norwegischen besser :-)

Dilletantismus wohin das Auge auch blickt. Jeder ist ein Fachmann/Fachfrau. Alle wissen alles und das - besser. Frage an alle: Wieso stecken wir dann in der rue de la ga...? No weil es eben so ist, wie es ist. Die Masse wird vermutlich für die Dilletanten Präsenzdiener Lösung entscheiden, damit die billigen Zivi's weiter ausgenutzt und dem System zur Verfügung stehen können. Dann kommts halt spät

Abschließend zur Diskussion im Allgemeinen: Alle Parteien - Themenverfehlung, setzen, 5. Hier wird das Volk nur befragt, entschieden wird wieder von den Parteien. Wir zahlen die Leute, damit sie Entscheidungen treffen. Da sie aber keine Erfahrung haben, schummeln sie sich raus und fragen das Volk, das auch keine Ahnung von Sicherheitsfragen / Militär / Rüstung / Strategie / Politik hat.

beide Geschlechter. Grundsätzlich muss kapiert werden, dass Sozialdienst Dienst an der Gesellschaft ist und nicht nur durch die billigen Arbeitskräfte realisiert werden kann. Wie wär es denn damit, mit der Geldverschwendung auf Government Seite aufzuhören und Menschen, die Arbeit suchen und benötigen, anständig zu bezahlen. Anstatt unsinnige Flugzeuge, Geld in Ausbildung und Soziales.

5. Die Fragestellung nach Präsenzdiener und Zivildienern ist komplett entrückt, denn grundsätzlich ist der Dienst am Staat (militärisch und zivil) nicht mit zwangsbeglückten männlichen Bürgern zu bewerkstelligen. Wieso drängen die Frauenorganisationen nicht auch hier zur Gleichberechtigung? Vermutlich weil sie behirnt haben, dass der job so oder so ziemlich shitty ist. Gleichberchtigung daher für

Die ganze Volksbefragung ist für den Rettich. Sie geht an der eigentlichen Sache komplett vorbei. 1. Wo steht Ö zur Zeit und wie positionieren wir uns in Europa. 2. Wer bedroht uns und was benötigen wir dazu, um unsere äussere und innere Sicherheit zu gewährleisten. 3. Was müssen solche Personen (M, F) können, damit sie den Job erledigen können. 4. Was benötigen sie an Material für den Job.

clsc melden

1.)Berufsheere schießen dann und dorthin wo der, der bezahlt es verlangt. 1933 wurde ein maiaufmarsch der sozialisten durch ein berufsheer verhindert, 1934 hat ein berufsheer auf arbeiterwohnheime geschossen, 1938 hat kein berufssoldat österreich verteidigt. schon vergessen?
2.) ja der grundwehrdienst ist und war sinnlose zeitvergeudung aber er erzeugt milizsoldaten, die für UNS und nicht für irgendwelche politiker im verteidigungsfalle kämpfen. grundwehrdiener und miliz sind leute wie du und ich und an unserer freiheit interessiert.
3.) derzeit haben wir eine billige bewaffnung. welcher berufssoldat wird sich bei mangelnder bewaffnung einem kampf stellen, wenn es nicht um die verteidigung seiner freiheit geht? läuft er halt über und verdient bei den anderen sein geld.
Alternative kann nur völlige abschaffung oder allgemeine wehrpflicht sein.

stabilis melden

Das Heer darf in Österreich garnicht eingesetzt werden -> Gesetz! Daher heisst es immer nur "Assistenzeinsatz".
also muss ein Grenzschutz her mit guter Ausrüstung der dem Innenministerium untersteht (mit Zoll gemeinsam) der unsere Grenzen schützt. Das macht Sinn! Aber doch kein Heer das im Land nichts machen darf und außerhalb mangels Equipment nur als UNO Assistenten in Golan Löchern sitzt!

stabilis melden

Und zu 1933, 1934 und 1938 -> nur weil es im Mittelalter das Ius primae noctis, das Recht zur ersten Nacht, gegeben hat muss ich dieses Recht / Unrecht der Fürsten nicht auch heute im 21Jht leben. Also diese ewigen NS pro / contra Tümmeleien sind echt nicht mehr auszuhalten - sind genauso Geschichte wie der 30jährige Krieg oder der punische Krieg! Die Kids haben damit nichts zu tun!

stabilis melden

Unsere Jugend ist viel zu wertvoll um in einem sinnlosen (der heutige zustand ist sinnlos) Heer verbraten zu werden -> Schaden für die Volkswirtschaft ist enorm! Daher sofort her mit Reformen - egal ob Beruf oder Miliz - aber immer unter Einbindung der Frauen die dann auch sozialen Dienst (oder Heer) machen sollen! Man schreit nach Gleichberechtigung - also her damit!

Ignaz-Kutschnberger
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Naja.... Gevatter @clsc hat nicht ganz Unrecht...versteh SEINE Argumente auch durchaus... ABER: In EINEM sind wir uns ziemlich ALLE einig... das Heer ist reformbedürftig...und Goldhamster hinter mächtigen Schreibtischen, Rekruten-Schikanierer und Trunkenbolde mit Fixanstellung haben da nix verloren!!

Ignaz-Kutschnberger
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Und da ich selber den VEREIN kenne, kann ich da durchaus mitreden... ich möchte auch dem DARABOS gratulieren, weil ich finde es cool, dass der CHEF vom Militär ein Zivildiener ist *grins... Finde das immer göttlich, wenn da die Goldhamster vorm Zivildiener aufsalutieren MÜSSEN ;-) ...aber auch KLO-PUTZ, körperl. Ertüchtigung, und im Mehrbettzimmer mit Psychopathen die Nacht zubringen hat noch ...

Ignaz-Kutschnberger
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..den WENIGSTEN geschadet...auch Verantwortung für andere übernehmen und sich an zeitliche Tagesabläufe gewöhnen, war durchaus fürs spätere Leben nicht unvorteilhaft. Darum Berufsheer von mir aus JA, ABER: nicht freiwilliger Sozialdienst, SONDERN einige MONATE VERFPLICHTENDER... weil wie gesagt: Verantwortung übernehmen, sich an zeitl. Tagesabläufe gewöhnen...davon profitieren Jugendliche heute ..

Ignaz-Kutschnberger
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...mehr denn JE !!... und ich will keine heranwachsenden Strizzis züchten, die sich im Park zusaufen und Handtaschl stehlen!! Die gehören mit 18 oder 19 in die Gesellschaft integriert!! Das muss nicht unbedingt im Heer sein...von mir aus auch einige Monate verpflichtender Sozialdienst!! Und für BEIDE GESCHLECHTER, weil auch den Mädls schadet Sozialarbeit SICHER NICHT !!

Superguppy melden

War Lord schreibt gut, finde den Ansatz richtig.

Ignaz-Kutschnberger
Ignaz-Kutschnberger melden

@superguppy... das "Kompliment" geb ich zurück... weil normal müsst eine Regierung 2 Konzepte anbieten...ein DERZEITIGES und eine Alternative dazu...darüber könnte man dann SINNVOLL abstimmen...ob man das ALTE beibehalten möchte, oder zum NEUEN wechseln... Was die Regierung aber macht ist sich gegenseitig streiten, welches Modell besser ist...und so das Volk auch verunsichert!!

stabilis melden

Heute Aussendung des Wirtschaftsbundes an alle Unternehmer FÜR WEHRPFLICHT - Frage: was hat diese Organisation sich zu diesem Thema zu äußern? Wehrdienstler fehlen dann 6 Monate in den Firmen und kein Unternehmer kann sich das leisten - nur dafür das die Jungs saufen und Systemerhalter sind? Alles Bullshit! Her mit Berufsheer!

stabilis melden

Search & Rescue Heer, 3000 Mann maximal, modernstes Bergeequipment und Herkules Transporter -> bei nächsten Erdbeben in der Türkei: "Hurra, die Österreich kommen und retten unsere Leute"
Damit macht man sich int. einen Namen als neutrales Land. Und die Grenzen sichert das Innenministerium zur Gänze! Perfekt, etwas billiger und viel effizienter! Wer braucht Panzer?Wir brauchen mehr Polizei!

stabilis melden

Und UNO Einsätze JA gerne, aber nur als S&R Team -> Österreich kommt bei Katastrophen, zum Bergen, zum Löschen - aber nie bewaffnet (max. zum Selbstschutz) da wir ein NEUTRALES Land sind. Auch gerne mit NATO - aber eben nur S&R Einheit - wir holen alle raus! Österr. Helden retten Menschen und töten sie nicht! Das macht Sinn und nicht 18jährige als Kartoffelschäler zu missbrauchen.

Superguppy melden

Guter und richtiger Ansatz. Ist zu unterstützen. Bravo.

brauser49
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Voellig richtig

classic2 melden

Wehrdiens JA aber mit Reformen
zb.mehr Geld für die Rekruten und nach dem Wehrdienst einen Kündigungsstop für 3 Jahre bzw. Steuerlich Absetzbetrag für alle Grundwehrdiener für den Gehaltsverlust (nur die Differenz)

stabilis melden

Und wer zahlt das den Unternehmers? Was soll der Blödsinn! Dafür das die Jungs 6 Monate saufen und Systemerhalter spielen? Das momentane System ist Blödsinn, rüstet das Innenministerium um eine starke Gerenzschutztruppe auf und stutzt das Militär zu einer Search und Rescue Truppe!

brauser49
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classic: Sinds wohl ein Gewerkschafter? - JA zum Berufsheer schmal - JA zum FREIWILLIGEN Zivildienst mit angemessener Entlohnung fuer M/F. KEIN ZWANG FUER JUNGE LEUTE

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