Spielsucht, Raub, Totschlag, Gefängnis:
Die unrühmliche Karriere eines 18-jährigen

Wiener finanzierte Spielsucht durch Handtaschenraub Überfall auf 85-jährige Dame hatte tödlichen Ausgang

Spielsucht, Raub, Totschlag, Gefängnis:
Die unrühmliche Karriere eines 18-jährigen

Die Überfälle hatten sich zwischen dem 12. März und dem 3. Mai durchwegs im fünften Wiener Gemeindebezirk abgespielt. Der Jugendliche beobachtete seine Opfer beim Geldabheben in Bankfilialen oder an Bankomaten, folgte ihnen dann nach Hause und wurde handgreiflich, als sie aus dem Aufzug traten oder die Wohnungstür aufsperren wollten.

Reumütiger Damenräuber
Der schlaksige 18-Jährige saß nun wie ein Häufchen Elend auf der Anklagebank und bedauerte den Tod der 85-Jährigen, mit dem er niemals gerechnet habe. Bei den anderen Frauen - mit Ausnahme einer 66-Jährigen allesamt zwischen 80 und 88 Jahre alt und auf einen Stock bzw. eine Gehhilfe angewiesen - entschuldigte sich der Jugendliche teilweise unter Tränen, nachdem sie ihre Zeugenaussagen abgegeben hatten: "Es tut mir ganz, ganz leid, was ich gemacht habe!" "Machen Sie's nie wieder! Sie san a junger Mensch!", entgegnete ihm eine Rentnerin, die der Bursch derart heftig angerempelt hatte, dass sie ebenfalls gestürzt war und sich mehrere Rippen sowie einen Finger gebrochen hatte.

Auf die Frage eines Geschworenen, ob ihn die Hilferufe der Überfallenen kalt gelassen hätten, erwiderte der Bursch, der eine Maurer-Lehre abgebrochen hatte und mit der elterlichen Unterstützung hinten und vorn nicht ausgekommen war: "Ich hab' nur an den Automaten gedacht." (APA/red)