Bitterböse Julia Roberts

Star in neuer Schneewittchen-Verfilmung, die etwas zu spiegelglatt geraten ist

von Spieglein Spieglein - Bitterböse Julia Roberts © Bild: Elmo Movie World

Collins hatte in einem Interview noch zugegeben, dass sie sich eigentlich für den zweiten Schneewittchen-Film beworben hatte, der parallel von Debütregisseur Rupert Sanders als düsterere und actionreichere Version der Geschichte inszeniert wurde. In der Konkurrenzverfilmung wird die Rolle allerdings von "Twilight"-Star Kristen Stewart gespielt, als böse Widersacherin tritt dort Charlize Theron in den Ring. Dem für Anfang Juni angesetzten Film werden an den Kinokassen größere Chancen ausgerechnet - auch wenn Julia Roberts immer noch Zugkraft hat.

Lily Collins auf verlorenem Posten
Doch Tarsem Singh zeigt einmal mehr, dass er zwar in der Lage ist, imposante Bilder zu zaubern, doch Schauspielregie und Charakterzeichnung sind offensichtlich nicht sein Ding. Lily Collins steht daher zumeist auf recht verlorenem Posten, Armie Hammer gibt im Wesentlichen den etwas naiven Prinzenschönling, und Julia Roberts ist einfach Julia Roberts, auch wenn das Spieglein sie nicht mehr zur Schönsten im Land küren möchte. Das ganze Spektakel bleibt somit oberflächlich schön anzuschauen, aber hat familientauglich weder Ecken noch Kanten.

Spiegelglatt
Recht unterhaltsam gestalten sich die Szenen im Wald, wo sich Schneewittchen als Haushälterin der sieben Zwerge gut schlägt und sich, während sie ihnen menschenfreundliche Gedanken einimpft, nebenbei von ihnen zur selbstbewussten Kämpferin ausbilden lässt. So soll das Königreich von der Herrscherin befreit werden und das Land wieder zu alter Blüte finden - doch ein Apfel und eine Bollywood-Nummer könnten dem Happy End ebenso im Weg stehen wie die meisten Dialoge und Gags, die auf dem spiegelglatten Parkett des Märchenschlosses einfach davonrutschen.