Felipe trat als jüngster König Europas die Nachfolge seines Vaters Juan Carlos an, der am Vortag nach fast vier Jahrzehnten auf dem Thron abgedankt hatte. "Ich werde immer das Allgemeininteresse im Auge haben", betonte Felipe in seiner Rede.
Anders als beim Amtsantritt seines Vaters im November 1975 legte der neue König den Eid auf die demokratische Verfassung ab. Die Eidesformel enthielt keine religiösen Formulierungen. Die neue Königin Letizia (41) sowie die Töchter Leonor (8) und Sofía (7) waren bei der Zeremonie dabei - Letizia zeigte sich in einem hellen kurzen Mantelkleid und lächelte ihrem Mann vor der Rede immer wieder zu.
An der Zeremonie nahmen keine Staatsgäste aus dem Ausland und Vertreter anderer Königshäuser teil. Spanien entschied sich angesichts der Wirtschaftskrise zu einem Thronwechsel ohne Pomp. Zudem war im Plenarsaal des Parlaments nicht genügend Platz für ausländische Gäste.
Offiziell war Felipe bereits kurz nach Mitternacht neuer König geworden. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Abdankung von Juan Carlos (76) im Amtsblatt veröffentlicht und damit rechtskräftig.
Juan Carlos übergibt Scherpe
Felipe erhielt am Donnerstagmorgen von seinem Vater die Schärpe des Oberbefehlshabers der Streitkräfte. An dem militärischen Akt im Madrider Zarzuela-Palast nahmen auch Letizia, ihre Vorgängerin Sofía, die achtjährige Thronfolgerin Leonor und der Generalstab der Streitkräfte teil.
Fahrt zum Parlament
Anschließend fuhr das neue Königspaar im Rolls-Royce zum Parlament. Tausende Schaulustige säumten bei strahlendem Sonnenschein die Straßen und schwenkten rot-gelb-rote Fähnchen - von der WM-Niederlage der spanischen Fußballnationalmannschaft ließen sich zumindest die Royal-Fans die Stimmung nicht verderben. Juan Carlos war bei der Amtseinführung Felipes im Parlament nicht dabei, weil er dem Sohn nicht die Show stehlen wollte. Nach der Zeremonie fuhr das Königspaar in einer offenen Limousine zum Palast und winkte dem Volk zu. Tausende Menschen säumten bei strahlendem Sonnenschein die Straßen und schwenkten Fähnchen in den Nationalfarben.
Kleine Demos trotz Verbot
Die Abgeordneten der Vereinten Linken und kleinerer Linksparteien boykottierten die Sitzung. Sie verlangen ein Referendum über die Staatsform. Die Polizei hatte für die Zeit der Amtseinführung des Königs alle Protestkundgebungen im Madrider Stadtzentrum verboten. Dennoch demonstrierten kleinere Gruppen von Anti-Royalisten gegen die Monarchie. Drei Teilnehmer wurden festgenommen. Der Stadtkern wurde für den Verkehr gesperrt. Das Chaos hielt sich aber in Grenzen, da in Spanien Fronleichnam ein Feiertag ist.
Kommentare

Demo verboten...da kommt Freude auf.......bei al diesem Elend in ESP
Popularität?! hahahaha!