Xperia Z3 und Z3 Compact:
Frischzellenkur von Sony im Test

Smartphone-Flaggschiffe erhalten nächstes Update: Lohnt sich ein Wechsel?

von Sony Xperia Z3 und Z3 Compact © Bild: Sony Mobile

Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es bei Sony kaum Unterschiede zwischen dem großen und kleinen Flaggschiff, in dem Fall dem Xperia Z3 (5,2 Zoll) und dem Xperia Z3 Compact (4,6 Zoll). Man ersteht beim Compact-Modell also kein "Kätzchen im Sack": Abmessungen, Bildschirm und weniger Arbeitsspeicher sind die einzigen Merkmale, in denen sich die Geräte radikal voneinander unterscheiden. Der Rest spielt wie die Verarbeitung genauso in der obersten Android-Liga.

Da der zeitliche Abstand beider Modelle zum erstklassigen Xperia Z2 nicht allzu groß ist, rückt vor allem das Xperia Z3 Compact in den Fokus. Bei der kleineren Bauserie wurde ein Hardware-Update übersprungen, dementsprechend fällt der Unterschied zum Xperia Z1 Compact noch ein wenig größer aus. Insgesamt muss sich Sony dennoch den Vorwurf auf hohem Niveau gefallen lassen, seine Flaggschiffe in zu hohem Tempo zu aktualisieren. Das kann bei Nutzern für Unverständnis und Verwirrung sorgen.

Sony Xperia Z3 und Z3 Compact
© Sony Mobile Spritzwasser kostet den Z3-Modellen ein müdes Lächeln.

Das Parade-Feature, die Wasserbeständigkeit, wurde freilich beibehalten. Es wurde sogar ausgebaut. Die IP65/68-Zertifizierung trägt Sorge dafür, dass beide Geräte spritzwassergeschützt sind und bis zu 30 Minuten einer Wassertiefe von maximal 1,5 Metern standhalten. Unterwasser-Fotos im Swimmingpool steht somit nichts im Wege.

Verbesserungen im Detail

Wer sich technisch einen riesigen Sprung erwartet hat, wird enttäuscht. Anlass zur Skepsis besteht dennoch in beiden Fällen nicht, weil das technische Innenleben (nach wie vor) zum Besten zählt, was die Android-Welt zu bieten hat.

Sony Xperia Z3 und Z3 Compact
© Sony Mobile Endlich: Der große und griffige Power-Button ist bei beiden Modellen wieder zurückgekehrt.

So beschränken sich die Verbesserungen auf kleine, aber feine Details. Das Gehäuse beider Geräte wurde nochmal einen Tick schlanker, mit weniger Abdeckungen versehen und auch von der Haptik grundlegend verbessert. Der große Power-Button ist wieder zurückgekehrt und hat das fummelige Design beim Z2 verdrängt. Sowohl 5,2-Zoll-Display des Z3 als auch 4,6-Zoll-Display des Z3 Compact sind deutlich heller als deren Vorgänger, beim Z3 erreicht die Maximalhelligkeit sogar Referenzwerte unter allen Smartphone-Modellen. Eine Blickwinkelabhängigkeit ist nicht mehr gegeben.

Solide Kamera, bärenstarker Akku

Die neueste Android-Version 4.4.4 (KitKat) bereitet dem Snapdragon-Vierkernprozessor in beiden Geräten keine Probleme, das Z3 ist dem Z3 Compact mit zusätzlichem 1 GB Arbeitsspeicher nur am technischen Datenblatt überlegen, im Alltag wirken sich 3 GB statt 2 GB nicht auf die tadellose und flüssige Performance der Geräte aus.

Sony Xperia Z3 und Z3 Compact
© Sony Mobile Das Z3 Compact: High-End im Mini-Format.

Bei der Kamera-Hardware wurde im Vergleich zum Z2 die ISO-Empfindlichkeit verdoppelt, was sich mit leicht verbesserter Fotoqualität bemerkbar macht, wenn man in dunkler Umgebung fotografiert. Die Auflösung von 20,7 Megapixel sowie die 4K-Tauglichkeit bleibt unverändert, diesmal wird das Smartphone in diesem Modus auch nicht mehr nach kurzer Zeit heiß.

Wirklich hervorragend und nur noch von wenigen Phablets zu toppen ist die Akkulaufzeit beider Geräte. Hier gibts kein Schwächeln, bei durchschnittlicher Nutzung kommt man locker zwei Tage durch, ohne die Geräte aufladen zu müssen. Im Test waren es auch schon mal drei Tage.

Lohnt sich ein Wechsel?

Wer bereits ein Xperia Z2 oder ein Z1 Compact besitzt, dem kann der Nachfolger dennoch nicht empfohlen werden. Natürlich sind die Z3-Modelle in nahezu allen Belangen besser. Der Preisunterschied zwischen Wiederverkaufswert und Neuanschaffung würde das vergleichsweise kleine Leistungsplus aber nicht rechtfertigen.

Sony Xperia Z3 und Z3 Compact
© Sony Mobile Stilsichere Trendfarben: Kupfer oder Silbergrün stehen dem Z3 weitaus besser als Violett.

Wer freilich ein älteres Android-Smartphone besitzt, beim Betriebssystem bleiben und sich ein neues Modell zulegen möchte, kann - je nach Vorliebe bei der Displaygröße - mit beiden Z3 Modellen nichts falsch machen. Sony hat wieder einmal in beiden Fällen ein extrem attraktives Paket geschnürt, bei dem sich lediglich die geringe Festspeicher-Größe von rund 12 verfügbaren GB (von insgesamt 16 GB) als echte Schwäche ausmachen lässt. Dank microSD-Kartenslot lässt sich dieses Manko aber immerhin mit bis zu 128 GB zusätzlichem Speicher ausbügeln. Der vertragsfreie Preis liegt beim Xperia Z3 Compact bei rund 500 Euro, beim Xperia Z3 bei 650 Euro.

NEWS.AT-Fazit

Die Smartphones der Z3-Serie sind unterm Strich ein hervorragender Wurf. Wieder einmal. Denn der Unterschied zum Z2 lässt sich dem geringen zeitlichen Abstand entsprechend nur in Details finden. Inbesondere Freunde langer Akkulaufzeiten werden derzeit am gesamten Markt wenig bessere Modelle finden, hier hat Sony wieder großartige Arbeit geleistet. Echte, tiefgreifende Schwächen lassen sich beim Z3 und beim Z3 Compact maximal beim mageren Festspeicher von knapp 12 GB ausmachen. Während sich das Z3 auf Augenhöhe mit den allerbesten Androiden wie etwa dem Galaxy S5 befindet, weiß das Z3 Compact letztendlich noch ein bisschen mehr zu glänzen. In seiner Kategorie ist es derzeit eine Klasse für sich.

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