Song Contest: Udo Jürgens geehrt

Eurovision Village: Fans feierten ersten österreichischen ESC-Gewinner

Am Mittwochabend stand das Eurovision Village am Wiener Rathausplatz mit den Auftritten der "Big Five" bei nass-kaltem Wetter nicht nur im Zeichen aktueller, sondern auch eines der bekanntesten Teilnehmer vergangener Jahre: Tausende Fans ehrten Udo Jürgens bei einem Tribute-Tag. Jürgens hatte 1966 im dritten Anlauf als erster Österreicher mit "Merci Cherie" gewonnen.

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Anwesend war auch der Sohn von Udo Jürgens, John. Er durfte gleich mehrere Sony-Auszeichnungen für seinen Vater entgegennehmen: "Mitten im Leben" erhielt Platin in Österreich sowie Gold in Deutschland. Das "Tribut-Album" aus der TV-Geburtstagsgala konnte in Österreich sogar Doppelplatin einheimsen, in Deutschland reichte es immerhin für Platin und in der Schweiz verhalfen die Jürgens-Fans dem Album zu Goldstatus.

Sohn von Udo: "Ich liebe Wien"

"Ich liebe Wien und mein Vater hat Wien auch geliebt und die Familie ist unglaublich stolz, dass er hier seine Ruhe finden wird", so John Jürgens, der auch die Mitarbeiter von Udo Jürgens vor den Vorhang holte. "Er war jeden Tag dankbar dafür, dass ihr da wart, seine Lieder gemocht habt, seine CDs gekauft habt, auf seine Konzerte gegangen seid und dabei wart, als er das getan hat, was er am liebsten getan hat - nämlich auf der Bühne zu stehen und zu spielen", meinte Jürgens zum halbgefüllten Rathausplatz.

"Best Of"-Album erhielt posthum Gold

Auch das Live-Album der letzten Konzerttournee wurde in Österreich mit Platin veredelt, in der Schweiz gab es posthum noch einmal Gold für das "Best Of"-Album. Ebenfalls mit auf der Bühne waren Jürgens' langjähriger Bandleader Pepe Lienhard, Manager Freddy Burger sowie Produzent Peter Wagner. Am Nachmittag wurde bereits der erste Teil der ORF- bzw. ZDF-Gala zum 80. Geburtstag des Entertainers - allerdings unter mäßigem Publikumsandrang - auf der großen Leinwand gezeigt.

Big Four statt Big Five

Mit Schirmen und Regenjacken bewaffnet, trotzten Hunderte, später gar Tausende Fans am Mittwochabend dem kalten und regnerischen Wetter, um im Eurovision Village am Wiener Rathausplatz den Auftritt der sogenannten "Big Five"-Länder sowie Australiens zu sehen. Stimmung kam trotz Darbietungen unterm Regenschirm auf.

Den Anfang der Fixstarter im Finale am Samstag machte Guy Sebastian mit Akustikgitarre, der mit Mitshake-Faktor und Publikumsanimation zumindest für ein bisschen Wärme sorgte. "Wir sind so aufgeregt, dass wir heuer Teil des Song Contests sind", meinte der Australier. "Und ihr seid toll, dass ihr trotz des Regens da seid", lobte er sein inzwischen auf eine stattliche Menge angewachsenes Publikum. Er performte nicht nur seinen ESC-Beitrag "Tonight Again" - allerdings ebenfalls in einer akustischen Version -, sondern u.a. auch seinen Hit "Like It Like That".

Weiter ging es mit Frankreichs Lisa Angell, die als einige der wenigen nicht auf Englisch singt. "Das ist, weil mein Englisch so schlecht ist", scherzte sie. "N'oubliez pas" - dargebracht unter einem Regenschirm - sorgte trotzdem für Stimmung, genauso wie Whitney Houstons "Greatest Love of All". Den Regen gewohnt dürften dagegen die britischen Vertreter Electro Velvet sein: "Es sieht so aus, als hätten wir das britische Wetter mitgebracht." "Still In Love With You" swingte trotzdem.

Deutsche Kandidatin muss Auftritt absagen

Das kalte Wetter hatte aber scheinbar der deutschen Kandidatin Ann Sophie zugesetzt. Krankheitsbedingt musste sie ihren Auftritt absagen. "Black Smoke" wurde stattdessen auf der Videowall gezeigt. Für mehr Begeisterung sorgte allerdings die Zuspielung von Lenas Siegerhit "Satellite". Besonders gut vertreten waren dagegen die Fans der Italiener Il Volo: "Grande amore" sorgte als erste Nummer auch für viel Gekreische. Auch wenn das Trio bedauerte, bis jetzt noch keine große Liebe in Wien gefunden zu haben. Schilder wie "Gianluca - Ich will ein Kind von dir" versprachen aber Besserung.

Den Abschluss machte dann Edurne aus Spanien, die fast genauso enthusiastisch begrüßt wurde wie ein Stückchen blauer Himmel. "Ich bin so glücklich, heute bei euch zu sein - selbst bei Regen und Kälte" meinte sie, bevor sie ihre Ballade "Amanecer" anstimmte - unterstützt von vielen spanischen Fans.

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