"Da kommt fast Hass zum Ausdruck"

Warum sich Sebastian Kurz Neid "erfolgreich erarbeitet" hat, warum Ibiza die Bankrotterklärung von Populisten war, erklärt Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer im News-Sommerinterview.

von Sommergespräche - "Da kommt fast Hass zum Ausdruck" © Bild: News/Herrgott

Sebastian Kurz hat betont, mit der FPÖ sei das Regieren einfacher, weil man sich ideologisch näher steht. Muss es leicht sein? Politik heißt ja auch, Gegensätze zu überwinden.
Na ja, in der Liebe und im Golfspiel, heißt es, muss es leicht gehen, sonst funktioniert es nicht. In der Politik ist es reizvoll, wenn es schwierig ist, aber angenehmer, wenn es leicht geht. Es braucht beides. Die Grundeinstellung muss tolerant sein, bereit, auch andere Standpunkte zu akzeptieren. Oft kristallisiert sich ja bei festgezurrten Standpunkten heraus, dass sie eigentlich gar nicht so die zehn Gebote sind.

Wenn Sie sich Parlamentsdebatten ansehen: Sind die Parteien nicht sehr weit von einander entfernt, Differenzen unüberwindbar?
Ich habe den Eindruck, dass sich die wirklich eingegraben haben.

Alle?
In unterschiedlicher Tiefe. Da geht es nicht mehr um die Lösung, sondern ums Schlechtmachen, den kurzfristigen Meinungsvorteil. Dem anderen etwas auszuwischen. Allein die Aktion, die Regierung in die Wüste zu schicken: Ich hätte ja verstanden, wenn sie Kurz abgesägt hätten, um ihm nicht im Wahlkampf den Vorteil des amtierenden Bundeskanzlers zu geben -den übrigens jeder Kanzler hatte, auch jene der SPÖ. Aber alle Minister zu schicken, auch die, die erst eine Woche zuvor bestellt wurden - da war einfach das tiefe Bedürfnis, der ÖVP eins überzuziehen. Da kommt fast Hass zum Ausdruck. Das ist halt ein ganz schlechter Ratgeber.

Wie erklären Sie sich diesen Hass?
Neid muss man sich erarbeiten. Das hat Sebastian Kurz erfolgreich gemacht. Die SPÖ hat ihm die Niederlage bei der letzten Nationalratswahl nie verziehen.

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