Heißer Sommer

Das Schwitzen im Zaum halten

von Claudia Dungl © Bild: Matt Observe

Schwitzen ist eine der wichtigsten Klimaregulierungs- und Entgiftungsfunktionen unseres Körpers. Ohne Schwitzen würden wir relativ rasch durch Nieren und Kreislaufüberlastung einen Hitzschlag erleiden, ohne Schweiß brennt die Haut, und der ganze Mensch wird nervös. Wann und in welchem Ausmaß die Schweißdrüsen aktiv werden, regelt das vegetative Nervensystem. Ganz klar, dass Stress, psychische Belastung, aber auch hormonelle Umstellungen oder zu hohes Körpergewicht vermehrtes Schwitzen fördern.

Eine falsche Maßnahme wäre, weniger zu trinken, um weniger zu schwitzen. Gerade in der heißen Jahreszeit steigt der Flüssigkeitsbedarf. Achten Sie darauf, öfter kleine Mengen und nicht zwei bis drei Mal gleich einen halben Liter auf einmal zu trinken, denn ein plötzlicher Flüssigkeitsschub würde reflektorisch zu erhöhter Nierenaktivität und Schweißproduktion führen. Ein natürlicher Schweißstopper ist Salbei. Diesen kann man für Waschungen direkt auf der Haut verwenden, aber auch innerlich nutzen. Einen Tee aus Hibiskus, Salbei, Melisse, Minze kaltstellen und mit Johannisbeersaft aufpeppen ist eine Wohltat. Und wem das nicht genug ist, sollte einmal auf seinen Ernährungsplan achten. Ideal zum Nähren des Yin sind zum Beispiel Birnen, Bananen und Orangen. Zucchini, Broccoli und Champignon sowie dunkelgrüne Blattgemüse sind die richtige Alternative zu Gebratenem und Frittiertem, welche den Körper stark erwärmen. Meinen Patienten rate ich immer zur einfachen Umsetzung Folgendes: So gut Knoblauch und Zwiebel sind, am Abend haben sie bei Ihnen genauso wenig zu suchen wie Chili oder Paprika, da sie so manchen Tropfen aus den Poren treiben. Eine rasche Hilfe gegen Schwitzen ist der Palast der Mühen (KS 8). Sie finden ihn in der Mitte der Handfläche, zwischen Mittel- und Ringfingerspitze, wenn man die Finger beugt. Wie sein Name schon andeutet, hilft er bei fast allem, was mit Schweiß und Strapazen zu tun hat.

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