So wohnt Österreich: Von Kategorie A bis D:
Die Auswertungen der Statistik Austria 2001

Ergebnisse der Volks-, Gebäude-, Wohnungszählung Migranten und ältere Inländer wohnen schlechter

Die Kinder von Zuwanderern leben daher öfter in schlecht ausgestatteten Wohnungen als Kinder von Österreichern, ermittelte die Statistik Austria. So leben im Durchschnitt aller österreichischen Haushalte nur mehr 27.000 der unter 15-Jährigen (2 Prozent) in Substandard-Wohnungen, während dies in Haushalten von Personen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, den größeren neuen EU-Staaten, Rumänien und der Türkei (mit rund 127.000 Kindern) insgesamt 11,4 Prozent sind. Besonders trifft die schlechtere Wohnsituation serbische und türkische Kinder: 16,5 Prozent der Kinder in Haushalten von Serben/Montenegrinern und 14 Prozent jener in türkischen Haushalten leben in Kategorie-D-Wohnungen.
Wenn jemand zwar im Ausland geboren ist, aber mittlerweile die österreichische Staatsangehörigkeit besitzt, ist die Wohnsituation etwas günstiger: Wohnungen von in der Türkei geborenen Haushaltsrepräsentanten weisen einen Kategorie-A-Anteil von 75 Prozent und einen Kategorie-D-Anteil von 13 Prozent auf, jene von geborenen Serben und Montenegrinern 81 Prozent bzw. 8 Prozent. Die in Slowenien geborenen Österreicher kommen dem Kategorie-A- bzw. D-Anteil der Wohnungen der gebürtigen Österreicher mit 84 Prozent bzw. 3 Prozent schon sehr nahe.

Wie viel Platz steht zur Verfügung?
Unterschiede zeigen sich auch bei der Wohnungsgröße: Ist der Haushaltsrepräsentant türkischer Staatsangehöriger, dann entfällt in drei Fünftel der Wohnungen auf eine Person weniger als 20 m2. Im Unterschied dazu haben 67 Prozent der österreichischen Haushalte 20 bis 60 m2 Fläche pro Person zur Verfügung.
Von Befristungen der Mietverhältnisse sind türkische (31 Prozent) und bosnische Haushalte (29 Prozent) viel stärker betroffen als österreichische, die nur einen Anteil von 5 Prozent an befristeten Hauptmieten aufweisen.

Auch die Bildung zählt
Aber auch zwischen Haushalten von Österreichern, deren Referenzperson Deutsch als Umgangssprache angegeben hat, bestehen je nach Bildungs- und Arbeitssituation markante Unterschiede: Der Kategorie-A-Anteil ist mit 95 Prozent bei Haushalten von höher gebildeten Angestellten und Beamten (Matura oder Universität) am höchsten, während er bei Facharbeiter-Haushalten nur 90 Prozent und bei Hilfsarbeiter-Haushalten nur mehr 80 Prozent beträgt. Auch allein lebende älteren Menschen (ab 60 Jahren) sind häufig in einer schlechten Wohnsituation: So wohnen 22.000 allein lebende Frauen und 7.000 allein lebende Männer auf Substandardniveau (ohne WC).

Von A bis D
Die Ausstattungskategorien entsprechen im Wesentlichen dem Mietrechtsgesetz: Kategorie A verfügt über Zentral- oder gleichwertige Heizung, Bad oder Dusche und WC innerhalb der Wohnung; Kategorie B hat zwar Bad/Dusche und WC, aber Einzelofenheizung; Kategorie C hat nur WC und Wasserentnahme und Einzelofenheizung; Kategorie D ("Substandard") hat kein WC innerhalb der Wohnung, teilweise auch keine Wasserentnahme.