Slopestyle-Kurs etwas entschärft

ÖSV-Trainer macht sich für weitere Veränderungen stark - Superstar White skeptisch

Am olympischen Slopestyle-Kurs im Rosa Chutor X-treme Park sind nach den Schock-Momenten des ersten Tages am dritten Sprung ein paar Veränderungen vorgenommen worden. Die meisten männlichen Rennläufer sind vom Parcours begeistert, die Damen, darunter auch die österreichische Snowboarderin Anna Gasser, wünschen sich aber noch weitere Modifikationen. Auch Freestyle-Superstar Shaun White ist noch skeptisch.

von Shaun White im X-treme Park Rosa Khutor bei Olympia in Sotschi © Bild: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

"Richtige Veränderungen habe ich nicht bemerkt, aber man gewöhnt sich dran, ich habe mich heute schon besser einstellen können", sagte Gasser, die im zweiten Training auch erstmals Sprünge probiert. "Es ist nicht optimal, aber fahrbar." Konkret geht es um den Kicker des dritten Sprunges. "Es ist etwas besser geshaped, aber die Kickergröße ist dieselbe."

Der österreichische Trainer Stefan Cerwenka wollte sich für eine weitere Veränderung einsetzen. "Es ist nicht wirklich entscheidend viel passiert, was ich von den Jungs gehört habe, ist kein krasser Unterschied bemerkbar. Dabei wollten durch die Bank alle, dass der letzte Sprung umgebaut wird, da sind sich alle einig. Ich werde das Feedback, das ich von meinen Läufern habe, weitergeben", erklärte er.

"Eis ist eine echte Herausforderung"

Die kanadische Athletin Spencer O'Brien, zuletzt Dritte bei den X-Games, wünscht sich ebenfalls noch Adaptierungen: "Die Sprünge sind total anders, als wir sie sonst haben. Es ist eine echte Herausforderung. Am letzten Kicker haben sie schon etwas gemacht, ich hoffe, dass es sich bis zum Bewerb noch ein bisschen verbessert." Es ist üblich, dass von Training zu Training noch Veränderungen vorgenommen werden, so auch bei den Winterspielen.

Bei den Herren hingegen überwog die Freude an der Herausforderung. "Riesige Sprunge, auch die Rails machen Spaß. Es ist ein Vergnügen! Mir hat es gestern schon gefallen, ich bin keiner, der sich beschwert, ich liebe die Herausforderung", sagte X-Games-Sieger Maxence Parrot aus Kanada.

Der US-Amerikaner Sage Kotsenburg jubelte: "Verrückt, so viele Features drinnen! Herrlich!" Und der kanadische Mitfavorit Mark McMorris sagte zum Kurs: "Ich mache die Tricks, die ich machen will. Es ist überhaupt nicht gefährlich." Snowboarden generell sei gefährlich, aber über die Straße zu gehen auch, fügte er an.

Superstar White verletzt sich leicht

Etwas verhalten agierte Shaun White, der nach zwei Olympiatiteln in der Halfpipe erstmals zwei Medaillenchancen im Zeichen der Fünf Ringe hat. "Ich hoffe, dass die Pistenbauer einige Änderungen machen und der Kurs etwas freundlicher daherkommt", sagte White, der sich im Training bei einem Sturz leicht am linken Handgelenk verletzt hat, aber keine Beeinträchtigung dadurch sieht.

Mitbekommen hat er freilich den Sturz der Finnin Merika Enne, die von der Piste weggetragen worden ist. "Es ist frustrierend zu sehen für die ganze Stimmung. Es ist beängstigend, wenn du das siehst, kurz bevor du dich auf deinen großen Trick vorbereitest", sagte der US-Amerikaner. Im ersten Training am Montag hatte sich der norwegische Mitfavorit Torstein Horgmo bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen.

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