Ein Smartphone
zum Zusammenfalten

Wie Smartphones sich in Zukunft falten lassen und wann Hersteller damit anfangen

Klappen, schieben oder Echtgröße hinnehmen - mehr war bei Handys oder Smartphones in der Vergangenheit nicht drinnen. In naher Zukunft wird eine weitere Option dazukommen, die sich noch wie Science-Fiction anhört: Man soll auch Bildschirme und damit die Geräte zusammenfalten können.

von Smartphones - Ein Smartphone
zum Zusammenfalten © Bild: Royole

Das erste zusammenfaltbare Smartphone gibt es bereits. Das US-amerikanische Unternehmen Royole bietet Entwicklerversionen des sogenannten FlexPai bereits zur Vorbestellung an. Das Produkt kann man im Endeffekt eigentlich als "Smartlet" bezeichnen: Ein Smartphone sozusagen, das man zu einem Tablet auseinanderfalten kann.

Aus 3 mach 1

Der Trick am FlexPai ist allerdings, dass es sich bei der Bildschirmoberfläche eigentlich um drei Bildschirme handelt: Zwei normale Displays, wie man sie von Smartphones kennt, und dazwischen ein sogenanntes Edge-Display, das sich eben biegen bzw zusammenfalten lässt.

Hinsichtlich Ausstattung ist ansonsten nichts verbaut, was weit vom Smartphone-Standard abdriften würde. Übliche Prozessoren, eine 20-Megapixel-Kamera und erweiterbarer Speicher von bis zu 256 GB machen das FlexPai zu einem zeitgemäßen Gerät. Aufgrund des extravaganten Bildschirms kostet das Gerät dennoch gut 1.100 Euro vor Steuern, Versand und Zoll (1.300 US-Dollar).

Samsung zeigt Prototypen

Der erste bekannte Branchenriese, der auf den Zug dieser Technologie aufspringen will, ist Samsung. Der südkoreanische Konzern zeigte einen Prototypen des Geräts am Mittwoch in San Francisco. Wann genau ein solches Telefon auf den Markt kommen könnte, blieb zunächst offen. Die Produktion der dafür nötigen Displays solle in den kommenden Monaten anlaufen, sagte Samsung-Manager Justin Denison bei der Entwicklerkonferenz des Smartphone-Marktführers.

An Software für das neuartige Gerät arbeite auch Google als treibende Kraft hinter dem Smartphone-Betriebssystem Android mit, hieß es. Das biegsame Display soll ausgefaltet eine Diagonale von 7,3 Zoll (18,5 cm) erreichen. Samsung demonstrierte den Prototypen auf einer weitgehend abgedunkelten Bühne, dadurch waren Details wie das Gehäuse rund um den Bildschirm nicht zu erkennen. Immerhin war zu sehen, dass es auch ein weiteres Display in üblicher Smartphone-Größe auf einer der Außenseiten hatte. Der Konzern entschied sich für eine frühzeitige Demonstration, um Software-Entwickler ins Boot zu holen.