Slowenien: Nach Eis-Chaos
drohen Überschwemmungen

Stromversorgung großteils wieder hergestellt. Auch in Italien wieder Wetterchaos.

von Winterwetter in Slowenien © Bild: APA/Nölfk/Nittner

Das Tauwetter und andauernde Regenfälle ließen die Pegel zahlreicher Flüsse ansteigen. Unzählige umgestürzte Bäume erhöhten die Gefahr von Verklausungen, die Einsatzkräfte waren deshalb damit beschäftigt, die Flüsse von dem Holz zu befreien.

Im Westen Sloweniens waren nach wie vor Notstromaggregate im Einsatz. In der am meisten betroffenen südwestlichen Region Notranjska war es in der Nacht auf Montag gelungen, die Stromversorgung in Logatec und Cerknica wieder herzustellen, berichteten Medien. In der Region blieben aber noch 10.000 Haushalte ohne Strom. Auch in Postojna funktionierte in einem Teil der Gemeinde das Stromnetz wieder.

Straßen weiterhin unbefahrbar

Die Einsatzkräfte konzentrierten sich in erster Linie auf die Aufräumarbeiten, denn viele Straßen waren wegen umstürzender Bäume weiterhin unbefahrbar. Man bemühte sich aber auch, das Alltagsleben zu normalisieren. Wo wegen der Notstromversorgung Energieverbraucher wie Waschmaschinen und Boiler nicht benutzt werden durften, half die Armee aus: In Postojna und Loska dolina haben Soldaten provisorische Wäschereien aufgestellt. Im Norden des Landes, an der Grenze zu Kärnten, half die Armee mit Radpanzern, die Bewohner von Gemeinden Jezersko und Kokra zu ihren Arbeitsplätzen zu bringen, weil die Straße ins Tal weiterhin gesperrt war.

Unterdessen trafen in Slowenien neue Notstromaggregate ein. Im Einsatz waren bereits 73 leistungsstarke Aggregate aus mehreren europäischen Ländern - die meisten aus Österreich und Deutschland. Am Montag sollte laut Medienberichten auch Hilfe von der US-Armee eintreffen. Diese bringt von einem Stützpunkt in Italien 22 Aggregate nach Slowenien.

Eine der schlimmsten Naturkatastrophen im Land

Nach einer der schlimmsten Naturkatastrophen im Land will die Regierung Konsequenzen ziehen. Nach Kritik, dass der Einsatz der Armee in einigen Teilen des Landes wegen verspäteter Reaktionen der Gemeinden zu spät angelaufen sei, werden Gesetzesänderungen erwogen. Nach den geltenden Regeln kann die Armee nur auf Aufforderung der Katastrophenhilfebehörde eingesetzt werden, diese ist wiederum an die Anforderung von Gemeinden gebunden.

Wieder Wetterchaos in Italien

Starke Regenfälle und Unwetter haben am Montag neuerlich Italien heimgesucht. Nach heftigen Niederschlägen in den vergangenen Tagen war die Situation in der norditalienischen Region Veneto schwierig. Mehrere Flüsse drohten über die Ufer zu treten. In Friaul Julisch Venetien warnte der Zivilschutz vor Lawinengefahr. Besonders schwierig war die Lage im Kanaltal.

Ein Mittelmeer-Tief führte in Venedig zu heftigen Niederschlägen, die den Wasserstand stark steigen ließen. Für Montagabend wurde mit einem Pegelstand von 110 Zentimetern über normal gerechnet.

In der norditalienischen Region Ligurien kam es zu Erdrutschen, die mehrere Straßen blockierten. Die Bahnlinie zwischen den Orten Andora und Cervo ist seit einem Erdrutsch am 17. Jänner gesperrt. Schlamm- und Gerölllawinen gingen außerdem in der Adria-Region Marche nieder. Laut den Vorhersagen sollten die Unwetter auch in den nächsten Tagen andauern.

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