Ammann nach Tournee enttäuscht

"Gehe nicht gern als Verlierer vom Platz" - aber auf gutem Olympiakurs

von Simon Ammann ist enttäuscht © Bild: GEPA pictures/ Christopher Kelemen

Der kleine Schweizer hat sich den Traum vom ersten Tournee-Sieg im 16. Anlauf wieder nicht erfüllen können. Er verließ Bischofshofen aber nicht verbittert. "Ich mag die Tournee immer noch und ich habe auch keine Ressentiments zu dieser Schanze", sagte der 32-Jährige. Er habe in Bischofshofen noch einmal attackiert und sich nichts geschenkt.

Dennoch war ein bisschen Ärger zu erkennen. "Ja, es hat Zündstoff drin, aber ich gehe nicht gern als Verlierer vom Platz - auch mit 32 ist das überhaupt nicht mein Ding", gestand Ammann, der sich noch nicht festlegen wollte, ob es seine letzte Tournee war. "Bis nach Sotschi ist es keine Diskussion, dann werde ich es euch schon mitteilen."

Alles ist möglich

Für einen vierfachen Olympiasieger ist es vielleicht gar nicht so einfach, sich für Olympia Ziele zu setzen. "Für mich ist die Reise bis dorthin sehr interessant. Ich werde im Jänner alles geben, damit ich in die Form komme, dass ich sagen kann, alles ist möglich", erklärte Ammann auf APA-Anfrage. "Wie gut es wird, das liegt an mir und nur an mir. Es ist eine spannende Frage und absolut möglich, dort wirklich zuzuschlagen."

Dieses Potenzial hat natürlich auch Morgenstern, der trotz Verletzung und denkbar schlechter Vorbereitung nach seinem Sturz Mitte Dezember Gesamt-Zweiter der Tournee wurde. "Ich bin vor zweieinhalb Wochen noch im Krankenhaus gelegen. Darum ist Zweiter werden mehr als ein Sieg, es macht mich stolz."

Turbulente Tournee

Die Tournee sei turbulent verlaufen, Morgenstern war aufgrund seiner Schiene am gebrochenen linken kleinen Finger auch auf die Hilfe von Physio Herbert Leitner angewiesen. Doch dies hat dem Kärntner sogar Spaß gemacht. "Wahrscheinlich werde ich ihn bis Planica (Weltcup-Finale, Anm.) haben, weil es so gemütlich ist", scherzte Morgenstern. Die Schiene wird ihm aber noch die nächsten vier Wochen bleiben, ein Röntgen in den nächsten Tagen wird ihn über den Heilungsverlauf aufklären.

Für Morgenstern gilt es nun, die nach dem Sturz von Titisee-Neustadt noch vorhandene Unsicherheit bei der Landung aus dem Kopf zu bringen. An Olympia denkt Morgenstern noch nicht wirklich. "Das ist noch weit weg, die Spiele kommen eh von selbst näher. Im Skispringen kann viel passieren, es hängt davon ab, wie der Wind bläst. Wichtig ist, dass ich mit einem gutem Gefühl hinfahre, alles andere ist Glück und Tagesverfassung."

Auch der Gesamt-Weltcup könnte für ihn als Gesamt-Fünfter nur 120 Punkte hinter dem polnischen Leader Kamil Stoch noch zum Thema werden. "Es ist noch alles drin. Der Weltcup ist immer ein Ziel und ich werde kämpfen bis zum Schluss."

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