Ski-WM: Österreich holt Team-Gold

ÖSV-Equipe verteidigt erfolgreich Titel von Schladming - Hirscher ohne Niederlage

Titelverteidiger Österreich hat bei der Ski-WM in Vail den Teambewerb gewonnen. Im Duell um Gold setzten sich Eva-Maria Brem, Michaela Kirchgasser, Marcel Hirscher und Christoph Nösig mit 3:1 gegen das Überraschungsteam aus Kanada durch. Bronze sicherte sich Schweden mit einem 3:1-Erfolg über die Schweiz. Es war der vierte Weltmeister-Titel für Österreich bei dieser WM, das ÖSV-Team hält jetzt bei insgesamt sieben Medaillen nach sieben Bewerben.

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Ski Alpin - Ski-WM: Österreich holt Team-Gold

Das topgesetzte ÖSV-Team, dem noch Kombi-Vizeweltmeisterin Nicole Hosp und Philipp Schörghofer angehörten (beide blieben ohne Renneinsatz, erhielten aber Gold), startete mit dem erwarteten 4:0-Sieg über Argentinien im Achtelfinale. Im Viertelfinale folgte dann ein 3:1-Erfolg gegen Norwegen. Nach einem weiteren 3:1 über die Schweiz war der Finaleinzug perfekt.

Nur Toni Sailer noch vor Marcel Hirscher

ÖSV-Superstar und Kombinations-Weltmeister Marcel Hirscher, für den es die bereits vierte WM-Goldmedaille war, gewann als einziger im ÖSV-Team alle seine vier Duelle und ist damit in WM-Teambewerben weiter ungeschlagen. Der 25-jährige Salzburger ist nun gemeinsam mit Toni Seelos, der ebenfalls vier Goldene und eine Silberne bei Weltmeisterschaften holte, Österreichs alpine Nummer zwei. Nur Skilegende Toni Sailer, mit sieben Mal Gold und ein Mal Silber der bisher erfolgreichste Skirennläufer der WM-Geschichte, liegt vor Hirscher.

"Zweiter Bewerb, zweite Goldene, das passt", betonte der dreifache Weltcup-Gesamtsieger, der auch im Slalom als Titelverteidiger und im Riesentorlauf zu den Topfavoriten zählt. Hirscher ist ein Fan des Teambewerbs. "Es ist cool wenn man miteinander für Österreich kämpfen kann", meinte der Annaberger, der sich als erster Mann bei diesen Titelkämpfen zum Doppel-Weltmeister kürte.

12. Medaille für Nicole Hosp

Während es für Brem und Nösig das erste Edelmetall war, durfte sich Ersatzfrau Hosp über die bereits zwölfte Medaille bei einem Großereignis freuen. Für Kirchgasser, am Vortag bereits Dritte in der Kombination, war es die insgesamt sechste WM-Medaille, von denen sie allein vier in Serie im Teambewerb (3 Gold/1 Silber) eroberte.

Die USA blieben dagegen erneut ohne Edelmetall im Teambewerb. Das Gastgeber-Team, in dem Superstar Lindsey Vonn fehlte, aber die Olympiasieger Ted Ligety und Mikaela Shiffrin standen, unterlag im Viertelfinale Schweden 1:3. Dafür schaffte die nur als Nummer zehn gesetzte kanadische Mannschaft die Sensation.

Wichtig, die Nummer 1 zu sein

"Das war nichts für schwache Nerven. Es war echt spannend, unsere sind hervorragend gefahren", lobte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum das Gold-Quartett. "Als Nummer eins im Nationencup ist es für uns sehr wichtig, dass wir auch den Teambewerb gewinnen."

Die Erleichterung war vor allem Brem anzusehen. Gleich beim ersten WM-Start musste die Tirolerin jeden Heat eröffnen. "Als erste bei einer WM oben zu stehen, ist sehr speziell. Aber ich hatte einen guten Plan, das hat geholfen", sagte die Tirolerin.

Hirscher: Gutes Omen für Riesentorlauf

Für Hirscher war es zwei Tage nach seinem Kombi-Sieg das zweite WM-Gold in Folge. "Das passt so. Ich werde jetzt trainieren und hoffentlich auch in den Riesentorlauf gut reinfinden", sagte der 25-Jährige, der mit vier Goldmedaillen bei einer WM zu den Größten aufschließen kann. Was Hirscher aber vorerst wichtiger war: "So eine Team-Medaille zählt sehr viel."

Nösig musste im Finale beim Stand von 2:1 für Österreich als allerletzter Starter im Finale siegen oder eine Zeit von 22,64 Sekunden erreichen. "Ich habe gewusst, wie es gestanden ist. Das war schon ein großer Druck", betonte der Tiroler. Er beendete das Zittern mit einem knappen Sieg. "Ich habe ins Ziel rein alles riskiert. Mal geht das gut, mal nicht."

Endergebnis

1. Österreich (Eva-Maria Brem, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Marcel Hirscher, Christoph Nösig, Philipp Schörghofer)
2. Kanada (Candace Crawford, Erin Mielzynski, Marie-Pier Prefontaine, Phil Brown, Trevor Philp, Erik Read)
3. Schweden (Sara Hector, Maria Pietilä-Holmner, Anna Swenn-Larsson, Mattias Hargin, Markus Larsson, Andre Myhrer)
4. Schweiz
5. Frankreich, Italien, Norwegen und USA
9. Argentinien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Kroatien, Russland, Slowenien und Tschechien

Finale: Österreich - Kanada 3:1

Eva-Maria Brem unterliegt Erin Mielzynski -0,26
Marcel Hirscher schlägt Phil Brown +0,39
Michaela Kirchgasser schlägt Candace Crawford +0,13
Christoph Nösig schlägt Trevor Philp +0,11

Um Bronze: Schweden - Schweiz 3:1

Semifinale: Österreich - Schweiz 3:1

Brem s. Michelle Gisin +0,12
Hirscher s. Gino Caviezel +0,15
Kirchgasser u. Wendy Holdener -0,09
Nösig s. Justin Murisier +0,09

Zweites Semifinale: Schweden - Kanada 2:2
Kanada aufgrund besserer Gesamtzeit des schnellsten Herren und der schnellsten Dame weiter (46,28:46,49/+0,21)

Viertelfinale: Österreich - Norwegen 3:1

Brem s. Nina Löseth +0,39
Hirscher s. Leif Kristian Haugen +0,18
Kirchgasser s. Ragnhild Mowinckel +0,06
Nösig u. Sebastian Foss-Solevaag -0,15

Weitere Viertelfinal-Resultate: Frankreich - Schweiz 1:3, USA - Schweden 1:3, Kanada - Italien 3:1

Achtelfinale: Österreich - Argentinien 4:0

Brem s. Salome Bancora +1,11
Hirscher s. Sebastiano Gastaldi +1,19
Kirchgasser s. Nicol Gastaldi +1,16
Nösig s. Tomas Birkner De Miguel (ausgeschieden)

Weitere Achtelfinal-Resultate: Norwegen - Slowenien 3:1; Frankreich - Russland 3:1; Schweiz - Kroatien 2:2 - Schweiz aufgrund besserer Gesamtzeit weiter; USA - Finnland 3:1; Schweden - Tschechien 4:1 (Pietilä-Holmner und Strachova hatten im ersten Duell dieselbe Zeit erreicht, deshalb erhielten beide Teams einen Punkt); Deutschland - Kanada 2:2 - Kanada aufgrund besserer Gesamtzeit weiter; Italien - Großbritannien 3:1

Kommentare

Herzliche Gratulation an die '' sechs Goldenen ''. Es war einer der spannend'sden Bewerbe. Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, da kann alles passieren.

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